Kennzeichnung im Restaurant

„Ihre Gäste wollen es wissen!

Geflügel
Laut Geflügelreferendum der deutsche Geflügelwirtschaft wünschen sich die Verbraucher auch im Außer-Haus-Markt eine klare Auskunft über die Herkunft von Geflügelfleisch. (Foto: © MarianVejcik via Getty Images)
Die Herkunftskennzeichnung von Geflügelfleisch ist im Supermarkt verpflichtend, nicht jedoch in Restaurants. Wir haben nachgefragt, was die deutsche Geflügelwirtschaft dagegen tun möchte. 
Freitag, 17.09.2021, 10:39 Uhr, Autor: Karoline Giokas

In Deutschland werden über 60 Prozent des Geflügelfleisches über das Großverbrauchersegment vermarktet. Häufig kommt das Geflügelfleisch hier jedoch nicht aus der heimischen Erzeugung, sondern aus dem Ausland. Den Gästen in Restaurants ist die deutsche Herkunft des Geflügelfleisches mit ihren hohen Erzeugungsstandards bei Tierwohl, Verbraucher- und Umweltschutz jedoch wichtig – das belegt jetzt eine große Umfrage der deutschen Geflügelwirtschaft. „Jeder Gast sollte daher die Möglichkeit haben, auf der Speisekarte oder Infotafel die Herkunft zu erkennen“, sagt Dr. Thomas Janning, Geschäftsführer des ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V.

Was wollen die Deutschen?

Mit ihrem Geflügelreferendum legt die deutsche Geflügelwirtschaft eine große, repräsentative Umfrage mit mehr als 10.000 Teilnehmern vor. Wir wollten von Friedrich-Otto Ripke, dem Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) wissen, warum das Geflügelreferendum gestartet wurde und was genau dahinter steckt: „Wir wollten wissen, wie die Menschen in Deutschland zu wichtigen Themen rund um Geflügelfleisch stehen beispielsweise wie häufig sie Geflügelfleisch konsumieren und worauf sie beim Kauf achten.“

Und weiter: „Aktuelle Marktstudien zeigen, dass der Trend zum Geflügelfleisch anhält und die Nachfrage weiter steigt. In diesem Zuge erleben wir aber auch intensive Diskussionen auf gesellschaftlicher und politischer Ebene, wie mehr Tierwohl erreicht werden kann. In diese gesamtgesellschaftliche Debatte wollen wir uns mit dem Geflügelreferendum einbringen. Dafür braucht es den Dialog. Wir wollen Fragen stellen, intensiv zuhören und uns so als Geflügelwirtschaft auch selbst noch weiter verbessern. Das Geflügelreferendum ist der Startschuss dazu.“

Herkunft ist ihnen wichtig

Das Geflügelreferendum beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, aus welchem Land die Bürger am liebsten ihr Geflügelfleisch kaufen. Das Ergebnis hierzu ist eindeutig: Knapp zwei Drittel der Deutschen kaufen am liebsten Geflügelfleisch aus heimischer Erzeugung. „Über diese mehrheitliche Zustimmung sind wir sehr erfreut, denn dies ist ein Vertrauensbeweis in unsere Halter, die jeden Tag in den Ställen harte Arbeit leisten. Das Ergebnis zeigt, dass das Thema Herkunft den Menschen beim Kauf von Geflügelfleisch wichtig ist und dass sie sehen, welch hohes Niveau an Lebensmittelsicherheit hierzulande existiert“, so Ripke.

In der Gastronomie gibt es aber heute anders als im Lebensmitteleinzelhandel noch keine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft des Fleisches. Friedrich-Otto Ripke befürwortet sowohl die bereits nicht nur die eingeführte Herkunftskennzeichnung von Geflügelfleisch im LEH, sondern auch die verpflichtende Kennzeichnung im Außer-Haus-Verkauf. Die Deutschen sehen das genauso. Das Referendum zeigt ein eindeutiges Ergebnis: 75 Prozent der Befragten wünschen sich hier eine entsprechende Angabe. „Besonders brauchen wir das nach meiner Überzeugung auch für die Kantinen und Mensen.“

Der ZDG wird daher auch vom 17. bis 19. Oktober auf der HOGA in Nürnberg Messepräsenz zeigen, um mit Gastronomen ins Gespräch zu kommen und das Anliegen der Branche und der Verbraucher vorzutragen.

(Deutsche Geflügelwirtschaft/KG)

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