Mehr Transparenz beim Rebensaft

Winzer wollen Weinbezeichnungen ändern

Ein Mann prüft in einem Supermarkt ein Weinetikett
Dass nicht mehr die Weinqualität im Glas mit Begriffen wie „Prädikatswein“ und „Qualitätswein“ bezeichnet wird, sondern die Herkunft, sieht bereits die EU-Weinmarktverordnung von 2009 vor. (© JackF/Fotolia)
Um Qualitätsunterschiede beim Wein verständlicher zu machen, wollen die fränkischen Winzer auf Begriffe wie „Prädikatswein“ und „Kabinett“ verzichten und stattdessen die Weinherkunft als Qualitätsmerkmal etablieren.
Mittwoch, 30.01.2019, 12:34 Uhr, Autor: Thomas Hack

Der Wechsel von Begriffen wie „Prädikatswein“ zur genauen Herkunftsangabe war ein großes Thema bei den Fränkischen Weinwirtschaftstagen, die dieser Tage in Veitshöchheim im Landkreis Würzburg stattgefunden haben. Laut dem Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Hermann Kolesch, geht es auch darum, fränkischen Wein von anderen Weingebieten in Bayern abzugrenzen. Seit im Jahre 2016 der Weinmarkt liberalisiert wurde, ist die Anbaufläche nicht mehr beschränkt und in ganz Deutschland sprießen an bisher ungewohnten Orten zahlreiche Weinreben – wie etwa am Ammersee und in Passau. Neue „Hotspots des Bayerischen Weinbaus“ würden entstehen, so Koelsch. „Höchste Zeit, dass sich die geschützte Ursprungsbezeichnung Franken klar abgrenzt.“

Dass nicht mehr die Weinqualität im Glas mit Begriffen wie „Prädikatswein“ und „Qualitätswein“ bezeichnet wird, sondern die Herkunft, sieht bereits die EU-Weinmarktverordnung von 2009 vor. Seither kann Wein wie andere Lebensmittel – etwa Manchego-Käse oder Parmaschinken – geografisch geschützt werden. Allerdings ist für Franken noch nicht geklärt, welche Gebiete dazuzählen. „Bisher hält nichts und niemand jemanden davon ab, in den USA oder in Italien Wein als Franken-Wein zu verkaufen“, sagte der Präsident des Deutschen Weinbauverbands, Klaus Schneider, dieser Tage in Veitshöchheim. (lby/TH)

Zurück zur Startseite

Weitere Themen

Eine Weinkiste mit dem Aufdruck "Nicht jugendfrei"
Rechtssprechung
Rechtssprechung

Weinhändler und Winzer zittern vor Gerichtsurteil

Zahlreiche Weinhändler verschicken ihre Ware, ohne das tatsächliche Alter des Bestellers zu prüfen. Ein Gerichtsurteil zu dieser Handhabung sorgt nun für Unruhe in der Branche. Die ersten Betriebe erhielten bereits Drohbriefe. 
Ein Richter im Gericht
Eilanträge
Eilanträge

Gastgeber klagen gegen Coronaschutzverordnung

In Rheinland-Pfalz haben mehrere Gastronomen und ein Hotelier Klagen gegen die coronabedingte Schließung ihrer Betriebe eingereicht.
Ein Dokument mit der Aufschrift Kurzarbeit
Ratgeber
Ratgeber

Kurzarbeitergeld: Wann Steuern nachzuzahlen sind

Der Bezug von Kurzarbeitergeld kann unter Umständen zu Steuernachzahlungen für den Arbeitnehmer führen. Wann dies der Fall ist, haben jetzt Fachexperten dargelegt.
Eine Familie an einem Flughafen
Gerichtsurteile
Gerichtsurteile

Airlines dürfen bei Umbuchung Aufpreis verlangen

Das OLG Köln hat dieser Tage entschieden: Sofern ein Flug aufgrund der Coronakrise annulliert wird, darf die Airline bei einer Umbuchung einen Aufpreis verlangen.
Ein Glas Rosé-Wein
Konsumentwicklung
Konsumentwicklung

Deutsche Roséweine weiter auf dem Vormarsch

Der Trend zu Roséweinen geht ungebrochen weiter: Laut Deutschem Weininstitut nahm der geprüfte Mengenanteil 2020 gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent zu.
Christian Lindner
Politik & Gastgewerbe
Politik & Gastgewerbe

Lindner rechnet mit Klagewelle gegen Lockdown

Die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern sind nicht nur für das Gastgewerbe unverständlich, sondern auch für FDP-Chef Christian Lindner. Er rechnet nun mit erfolgsversprechenden Klagen.
Besteck in einem Restaurant
Corona-Politik
Corona-Politik

NRW-Gastgewerbe pocht auf verbindliche Öffnungsperspektiven

Auch in Nordrhein-Westfalen wird seitens des Gastgewerbes der Druck auf die Politiker erhöht: Die Branche fordert klare Perspektiven und legt einen ausgefeilten Stufenplan für Öffnungen vor.