Billigere Schaumweine

Sektsteuer bald endgültig Geschichte

Sektflasche wird sabriert
Mit dem Ende der Sektsteuer sollten auch die Umsätze der österreichischen Sektproduzenten wieder stärker sprudeln. (© Schlumberger)
Die neue türkis-grüne Regierung in Österreich hält an der geplanten Abschaffung der Bagatellsteuer fest. Der Zeitpunkt der Umsetzung ist allerdings noch nicht fixiert.
Mittwoch, 08.01.2020, 09:22 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Für die heimische Sektbranche beginnt das neue Jahr mit einer prickelnden Nachricht. Die Regierung von ÖVP und Grünen sieht im Regierungsprogramm 2020 – 2024 die endgültige Abschaffung der oft kritisierten Schaumweinsteuer vor. Die Maßnahme erfolgt im Zuge einer Steuerreform, bei der neben der Bevölkerung auch die Wirtschaft gezielt entlastet werden soll.

In den 1920er-Jahren eingeführt, um die Reichen zu treffen, war die Schaumweinsteuer immer schon ein wenig ideologiebehaftet. 1992 wurde sie erstmals wieder abgeschafft, weil die Einnahmen darauf verschwindend gering waren. (2018 betrugen sie etwa 23 Mio. Euro.) 1995 wurde sie wieder eingeführt, 2005 unter Schwarz-Blau wieder abgeschafft, 2014 aber auf Druck der SPÖ wieder eingeführt. Jetzt soll sie unter türkis-grün – wie schon von der türkis-blauen Vorgänger-Regierung geplant – endgültig Geschichte sein.

Das endgültige Datum der Abschaffung steht allerdings noch nicht fest. Die großen Sekthersteller hoffen aber, zumindest einen Teil des Verlustes der vergangenen Jahre wieder aufzuholen. Seit der jüngsten Wiedereinführung der Steuer 2014 ist der österreichische Sektmarkt jedenfalls um 25 Prozent eingebrochen. Bei Schlumberger etwa hat Geschäftsführer Benedikt Zacherl jedenfalls bereits angekündigt, die Steuerersparnis von 90 Cent je Flasche eins zu eins an den Kunden weitergeben zu wollen.

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