Getränkeumsatz

Bierabsatz auf historischem Tief

Gefüllter Bierkrug neben einem kleinen Fass
Die Corona-Pandemie lässt den deutschen Bierabsatz auf historisches Tief sinken. (Foto: © Romolo Tavani/stock.adobe.com)
Die Corona-Krise hat den Bierabsatz in Deutschland auf ein historisch niedriges Maß gedrückt. Die Brauereien und Bierlager setzten im vergangenen Jahr mit 8,7 Milliarden Litern 5,5 Prozent weniger ab als im Jahr 2019 – der niedrigste Wert seit der Neufassung des Biersteuergesetzes im Jahr 1993.
Montag, 01.02.2021, 09:15 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Im Jahr der Corona-Pandemie 2020 haben die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager insgesamt rund 8,7 Milliarden Liter Bier abgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sank damit der Bierabsatz gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent beziehungsweise 508,2 Millionen Liter – alkoholfreie Biere, Malztrunk sowie das aus Staaten außerhalb der Europäischen Union (EU) eingeführte Bier ist in diesen Zahlen nicht enthalten.

82,6 Prozent des gesamten Bierabsatzes waren für den Inlandsverbrauch bestimmt und wurden versteuert. Der Inlandsabsatz sank im Vergleich zu 2019 um 5,5 Prozent auf 7,2 Milliarden Liter. Steuerfrei (als Exporte und als sogenannter Haustrunk) wurden 1,5 Milliarden Liter Bier abgesetzt (-5,8 Prozent). Davon gingen 778,2 Millionen Liter (-13,1 Prozent) in EU-Staaten, 725,3 Millionen Liter (+3,7 Prozent) in Nicht-EU-Staaten und 11,9 Millionen Liter (-4,5 Prozent) unentgeltlich als Haustrunk an die Beschäftigten der Brauereien.

Monatlicher Bierabsatz im Jahr 2020 in Deutschland
Monatlicher Bierabsatz im Jahr 2020 in Deutschland. (Foto: © Destatis)

Rückgang bei Biermischungen weniger stark

Biermischungen – Bier gemischt mit Limonade, Cola, Fruchtsäften und anderen alkoholfreien Zusätzen – machten im Jahr 2020 mit 437,3 Millionen Litern 5,0 Prozent des gesamten Bierabsatzes aus. Gegenüber dem Jahr 2019 wurden 2,9 Prozent weniger Biermischungen abgesetzt.

Leichte Erholung des Bierabsatzes im Sommer

Geschlossene Bars und Restaurants, abgesagte Feste und sonstige Großveranstaltungen sorgten besonders in den Monaten April (-17,3 Prozent) und Mai (-13,0 Prozent) für einen starken Rückgang beim Bierabsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In den Sommermonaten kam es aufgrund der gelockerten Beschränkungen zu einer leichten Erholung beim Bierabsatz. Die wieder verschärften Corona-Auflagen ab Herbst 2020 ließen den Bierabsatz im November jedoch erneut drastisch sinken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurde 14,1 Prozent weniger Bier abgesetzt.

Bierabsatz in Deutschland sinkt seit Jahrzehnten

Der Bierabsatz in Deutschland seit 1993
Der Bierabsatz in Deutschland seit 1993. (Foto: © Destatis)

Der Bierabsatz in Deutschland geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Seit 1993 – dem Jahr des Inkrafttretens der Neufassung des Biersteuergesetzes – hat sich die Menge des abgesetzten Bieres insgesamt um 2,5 Milliarden Liter oder 22,3 Prozent verringert.

(Destatis/NZ)

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