Ranking

Acht deutsche Brauereien unter den größten der Welt

Unterschiedliche Biergläser mit unterschiedlichen Bieren
Unter den 40 größten Brauereien befinden sich acht deutsche Unternehmen. (Foto: © master1305/stock.adobe.com)
Im internationalen Vergleich sind selbst die größten deutschen Brauer eher Zwerge. Dennoch haben es acht deutsche Betriebe 2020 in die Top 40 der größten Brauereien der Welt geschafft.
Montag, 14.06.2021, 09:29 Uhr, Autor: Natalie Ziebolz

Die größten deutschen Brauereien haben sich im internationalen Vergleich während der Corona-Krise relativ gut geschlagen. Im neuen Ranking des weltgrößten Hopfenhändlers BarthHaas für 2020 sind acht deutsche Unternehmen unter den 40 größten Brauereien der Welt. Im Jahr zuvor waren es sieben. Kein anderes Land ist so oft im Top-40-Ranking vertreten.

Veltins schafft es trotz eines Ausstoßrückgangs erstmals in das Ranking und belegt den 40. Platz. Zusammengenommen stehen die deutschen Brauer den Zahlen zufolge mit einem Produktionsrückgang von 5 Prozent auch ein bisschen besser da als die 40 insgesamt mit einem durchschnittlichen Minus von 6 Prozent.

Radeberger-Gruppe weltweit auf Platz 22

Größter deutscher Bierhersteller ist der Liste zufolge weiter die Oetker-Tochter Radeberger-Gruppe. Weltweit betrachtet steigt sie um einen Rang auf Platz 22. Dahinter folgt stabil auf Rang 24 die TCB Beteiligungsgesellschaft, zu der unter anderem die Gilde Brauerei, das Frankfurter Brauhaus und Feldschlößchen gehören. Die Oettinger-Gruppe belegt Rang 25. Das ist ein Aufstieg gleich um drei Plätze.

Oettinger legt beim Ausstoß zu

Oettinger ist den Zahlen zufolge auch die einzige der deutschen Brauereien in dem Ranking, die beim Ausstoß deutlich zulegte. Auf den internationalen Plätzen 31 bis 33 folgen Krombacher, die Bitburger-Braugruppe und Paulaner. Die Warsteiner-Gruppe steigt mit einem deutlichen Ausstoßrückgang um einen Rang auf Platz 39 ab.

Konzentration ist Chance für kleine Brauer

„Wie man sieht, hat der Konzentrationsprozess in den letzten 15 Jahren unter den großen Braukonzernen gewütet. Nur so konnten die kleinen deutschen Brauer in das Ranking hineinrutschen“, sagte Niklas Other, Herausgeber des Getränkefachmagazins „Inside“. „Für Platz 40 reichen heute 3 Millionen Hektoliter. Vor 15 Jahren musste man noch über 5 Millionen auf die Waage bringen“, verdeutlicht er den Abstand nach ganz oben. Der kleinteilige deutsche Biermarkt ist nach seinen Worten kein gutes Pflaster für große Braugruppen. Die vier weltweit größten Brauereigruppen – AB Inbev, Heineken, Carlsberg und China Resources Snow Breweries – stehen laut der vorab veröffentlichen Analyse aus dem neuen BarthHaas-Bericht mit ihren Brauereien für rund die Hälfte der globalen Bierproduktion.

Auch der Deutsche Brauer-Bund verweist auf die Vielfalt an Brauereien und Bieren. „Wir beobachten eine fortschreitende Konzentration großer Braugruppen auf dem Weltmarkt, während in Deutschland die Zahl privater Brauereien bis zum Beginn der Corona-Krise von Jahr zu Jahr gestiegen ist“, sagte Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. Die Pandemie habe die Brauwirtschaft hart getroffen. Längst seien noch nicht alle Folgen der Krise abzusehen. „Erst im Jahr 2022 dürfte wieder so etwas wie Normalität zu erreichen sein“, betont Eichele.

Die Konzentration finde auf internationaler Ebene statt, ergänzt Veltins-Sprecher Ulrich Biene. In Deutschland seien größere Übernahmen hingegen schon eine Weile her und absehbar, auch nicht in Sicht. Das liege unter anderem an der starken Position regionaler Biere.

(dpa/NZ)

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