No-Shows sind No-Gos

Wirt wehrt sich: Reservierung nur mit Vorkasse!

Ronald Otto
Ronald Otto geht künftig mit Anzahlungen gegen No-Shows vor. (Foto: Ronald Otto)
Das ärgert jeden Wirt. Gäste reservieren, erscheinen aber nicht. Den geblockten Tisch bekommt der Gastronom natürlich nicht mehr los. Das Ergebnis sind fehlende Umsätze. Bei einem Gastwirt aus Sachsen trieben es die Gäste derart weit, dass an bestimmten Tagen eine Reservierung nur noch mit Vorkasse möglich ist.
Donnerstag, 04.01.2018, 12:19 Uhr, Autor: Markus Jergler

Die Weihnachtstage sind für Gastronomen zwar die stressigsten und anstrengendsten Tage des Jahres, dafür sind es häufig auch die umsatzstärksten. Umso ärgerlicher ist es dann, wenn Reservierungen einfach nicht erscheinen. Bei Ronald Otto, dem Wirt der „Erdbeerschänke“ waren diese sogenannten No-Shows leider kein Einzelfall. Für beide Weihnachtsfeiertage war das Reservierungsbuch so gut gefüllt, dass es sogar eine Warteliste gab. Ein nicht geringer Teil der fest eingeplanten Gäste kam jedoch nicht und die Reservierungen der Warteliste konnten ebenfalls nicht nachrücken, da im Vorfeld keinerlei Absagen erfolgten. „Das ist unfair gegenüber den Gastwirten, die im Vorfeld entsprechend den Einkauf und die Personalplanung kalkulieren“, sagt Otto gegenüber der freien Presse.

Wirt macht Problematik öffentlich
Über die Facebookseite der „Erdbeerschänke“ lies der Wirt seinen Frust ab und erzählte von den Schwierigkeiten, die solche Gäste verursachen. Innerhalb sehr kurzer Zeit wurde der Beitrag über 15.000 Mal geklickt, es gab Unterstützung von Kunden sowie von Kollegen. Sein Ziel ist es nun, gemeinsam mit anderen Wirten, etwas gegen diese Problematik zu unternehmen. „Es wäre sinnvoll, wenn viele Gastwirte eine einheitliche Sprache sprechen“, wird Otto in der freien Presse zitiert.

Als ersten Schritt hat er für seine „Erdbeerschänke“ einen guten Vorsatz für das neue Jahr gefasst. An allen Tagen, an denen damit zu rechnen ist, dass das Restaurant ausgebucht sein wird, verkauft Otto Reservierungsgutscheine. Für Tage wie Muttertag oder Valentinstag beispielsweise, sollen diese 10 Euro pro Person kosten, an Weihnachten und Ostern 15 Euro. Natürlich werden die Preise nach dem Essen mit dem Verzehr verrechnet. Solange es bis zu 24 Stunden vor der Reservierung eine Absage gibt, verfallen die Gutscheine auch nicht.

Derartige Anzahlungen sind in vielen anderen Branchen Standard. Gerade für die Gastronomie, die seit langem mit einem schlechten Image und harten Arbeitsbedingungen zu kämpfen hat, sind solche Mittel eine faire Möglichkeit für den Wirt, unnötige Umsatzeinbußen zu vermeiden. (freiepresse.de/MJ)

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