Wie der deutsche Staat die Gastro schikaniert
Gesetze, Vorschriften, Steuerregelungen – während Gastronomen früher einfach nur gekocht und serviert haben, hat der Staat mittlerweile Hürden errichtet, die für viele kaum mehr zu bewältigen sind:
Problemfall 1: Das Mehrwertsteuer-Paradoxon
Einer guten Gastronomie sollte normalerweise eine gebührende Wertschätzung entgegengebracht werden. Doch weit gefehlt, denn wer einen besonders guten und umfassenden Service anbietet, macht wesentlich mehr als nur Nahrungsmittel zu veräußern. Die Folge: statt des verminderten Steuersatzes von 7 Prozent (für’s reine Mitnehmen von Speisen) werden bei Bedienung im Lokal dann eben 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig!
Problemfall 2: Pauschalbetrag für Lebensmittelentnahmen
Wo soll ein Gastronom denn sonst etwas essen als im eigenen Lokal? Dies ist zumindest die Meinung des deutschen Staats und dieser reagiert prompt mit der Annahme, dass eine nicht unerhebliche Menge aller eingekauften Lebensmittel privat konsumiert werden – und damit steuerlich nicht geltend gemacht werden können.
Problemfall 3: Dokumentieren geht über Tranchieren
Der Lehrling hat die Mikrowelle gereinigt? Aufschreiben! Es ist ein rohes Ei heruntergefallen? Sofort notieren! Der Mitarbeiter ist zwei Minuten zu früh gekommen? Unbedingt mitdokumentieren! Die Gastro ist eines der stressigsten Branchen überhaupt, doch der Staat ist hinsichtlich der Dokumentationspflichten gnadenlos – oder auf beiden Augen blind.
Problemfall 4: Arbeitszeitvorschriften abseits der Wirklichkeit
Der Fachkräftemangel ist ein altbekanntes Problem, doch der Staat setzt diesbezüglich noch eins drauf: Dass laut diesem niemand mehr als 10 Stunden am Stück arbeiten darf, kann für Gastronomen schnell zum Problem werden – man denke nur an die Vorbereitung, die Durchführung und das Nacharbeiten bei einer großen Hochzeit im Restaurant!
Problemfall 5: Lebensmittelvorschriften ohne Praxisbezug
Das Frittierfett für die Pommes war zu heiß eingestellt? Es wurden drei Steaks mehr als benötigt einkalkuliert? Dann ab in die Mülltonne mit den guten Lebensmitteln! So will es jedenfalls unser gute alte Rechtslage…