So können Gastronomen ihr Gehalt verbessern
Jedes Jahr gehen viele Restaurants pleite und müssen schließen. Bevor jedoch zugesperrt wird, werden Löhne gesenkt und Personal entlassen. Ein großes Problem, dass man in der Gastronomie immer wieder zu hören bekommt, ist die Tatsache, dass sich jeder selbstständig machen kann, ohne überhaupt eine branchenrelevante Ausbildung absolviert zu haben. Dort fehlt es dann oft an grundlegenden Fachkenntnissen und Branchenerfahrung, um den Betrieb erfolgreich zu etablieren und dauerhaft am Laufen zu halten. Auch ungelerntes Personal kann ein Problem darstellen. Jemand der keine gastronomische Ausbildung hat, kann logischerweise nicht mit einem qualifizierten Kollegen mithalten.
Genau diese Qualifikation ist es, die die Spreu vom Weizen trennt. Unzählige Betriebe klagen darüber, dass sie keinerlei Personal finden, weil niemand mehr in der Branche arbeiten möchte. Diesen Umstand können ausgebildete Gastronomen für sich nutzen – bereits beim ersten Vorstellungsgespräch. Wenn Ihr Gastronom seid und eine branchenrelevante Ausbildung abgeschlossen habt, dann versteckt Euch nicht, sondern geht im Rahmen des Bewerbungsprozesses oder der Gehaltsverhandlungen unbedingt auf folgende Punkte ein:
- Weist darauf hin, dass es kaum noch qualifiziertes Fachpersonal gibt, Ihr aber eine Ausbildung habt und ggf. bereits Berufserfahrung mitbringt. Denn motivierte und ausgebildete Arbeitnehmer sind so gefragt wie noch niemals zuvor.
- Macht eurem (potentiellen) Chef klar, dass er mit Euch als Fachkraft effizienter arbeiten kann, als mit einem ungelernten Quereinsteiger. Oft genügt eine Fachkraft, wo es zwei unmotivierte Quereinsteiger braucht.
- Führt immer wieder an, dass man mit ausgebildeten Arbeitnehmern sowohl Zeit als auch Geld spart (weniger Einarbeitungszeit, schnelleres Arbeiten, Branchenkenntnisse und Berufserfahrung, Zusatzqualifikationen, etc.).
- Wenn Ihr bereits für verschiedene Betriebe gearbeitet habt, gebt unbedingt jeden einzelnen davon an. Jedes gastronomische Unternehmen ist anders. Damit unterstreicht Ihr Eure breite Branchenkenntnis. Je vielseitiger Eure Erfahrungen sind, umso hilfreicher seid Ihr für Euren neuen Betrieb.
- Bietet bei Verhandlungen an, einen Probearbeitstag zu absolvieren (natürlich bezahlt). Egal ob im Service oder in der Küche, mit einem Probearbeitstag könnt Ihr beweisen, dass Ihr wesentlich mehr zu bieten habt, als eine ungelernte Kraft.
All diese Punkte sind wichtige Argumente für Eure Gehaltsverhandlungen. Jeder Faktor zielt darauf ab, dass der potentielle Arbeitgeber sich für Euch entscheidet, anstatt für einen unausgebildeten Quereinsteiger. Auch wenn er Euch mehr Gehalt zahlen muss, spart er sich dennoch unterm Strich Zeit, Geld und Nerven. Legt Euch Eure Argumente vor dem Gespräch zurecht und verkauft Euch nicht unter Wert. Jeder Arbeitgeber, der sich in der Branche auskennt, weiß was er an einer ausgebildeten Fachkraft hat! (MJ)