Wissen ist Macht

So erfahren Sie mehr über einen Bewerber

Bärtiger Recruiter unterhält sich mit Frau im Büro
Gewusst wie: Mit der richtigen Fragetechnik lassen sich für das Unternehmen relevante Infos über den Bewerber einholen. (© LIGHTFIELD STUDIOS/fotolia.com)
Das Sprichwort, dass es keine falschen Fragen gibt, stimmt im Bewerbungsprozess leider nicht. Mit den richtigen Fragen, kann man aber trotzdem ein Maximum an Infos über den Bewerber erlangen.
Montag, 19.08.2019, 10:03 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

Vorstellungsgespräche können nicht nur für den Bewerber anstrengend sein. Auch für den Arbeitgeber gibt es bestimmte Spielregeln. So sind etwa allzu private Fragen nach Krankheiten, Kinderwunsch oder Familienstand nicht zulässig. Welche Fragen für den Personalverantwortlichen jedoch erlaubt und zielführend sind und welche Informationen sie zutage fördern sollen, hat die Wirtschaftskammer Oberösterreich aufgelistet:

  • „Wir wollen Sie gerne kennen lernen, erzählen Sie etwas über sich.“ „Wie würden Sie sich charakterisieren?“
    Diese Fragen versuchen, in die „Schränke und Schubladen“ der Persönlichkeit des Bewerbers zu sehen. Ein wichtiger Mosaikstein zu der zentralen Frage des Bewerbungsverfahrens: Passt der Bewerber in unser Team? Es ist jedoch darauf zu achten, dass persönliche Fragen, die die Privatsphäre betreffen (z.B. Familienstand) nicht beantwortet werden müssen und so falsch beantwortete Fragen (z.B. nach einer Schwangerschaft) keine Konsequenzen nach sich ziehen.
  • „Wie ist es eigentlich zu Ihrer Bewerbung als … bei unserem Unternehmen gekommen?“ „Wie gut kennen Sie unsere Produkte/Dienstleistungen?“
    Mit solchen Fragen können Sie die Motivation und das Interesse des Bewerbers erkunden. Außerdem werden Sie erfahren, wie der Stellenwert und das Image des Unternehmens für ihn gewichtet ist.
  • „Haben Sie einen besonderen Bezug zu unserem Unternehmen?“
    Hier kann abgeklärt werden, ob bereits Verwandte oder Bekannte des Bewerbers im Unternehmen tätig sind und ob dies erwünscht ist oder nicht.
  • „Was sind Ihre Ziele (z.B. in 5 Jahren)?“ „Wie stellen Sie sich Ihre Arbeit im Idealfall vor?“
    Diese Fragen zielen darauf ab, Leistungsbereitschaft und Motivation, aber auch die Berufsplanung zu überprüfen.
  • „Was für andere Fähigkeiten, als die jetzt für diesen Beruf relevanten haben Sie sich noch zusätzlich angeeignet?“ „An welchen Fortbildungsmaßnahmen haben Sie teilgenommen?“
    Hat der Mitarbeiter zusätzliche EDV-Kenntnisse die von Vorteil sein können, besitzt er einen Führerschein? Überprüfung von Kompetenz und Leistungsmotivation anhand von Fortbildungsbereitschaft.
  • „Was machen Sie in Ihrer Freizeit?“
    Ziel ist es, möglichst viel vom Bewerber/in , seinem Leben und seiner Wertewelt zu erfahren. Ergibt sich aus der Bewerbung eine Vielzahl von Hobbies so kann es sein, dass der Bewerber sich eher für seine Freizeit interessiert, als für seine Arbeit. Andererseits kann es problematisch sein, wenn überhaupt keine Hobbies bzw. Hobbies wie Fernsehen oder Videospielen angegeben werden.
  • „Mit welchen Menschen arbeiten Sie gerne/nicht gerne zusammen?“
    Diese Frage gibt oft Aufschluss darüber, welche Charaktereigenschaften der Bewerber besitzt. Erfahrungsgemäß arbeitet man gerne mit jenen Menschen zusammen, die ähnliche Eigenschaften besitzen.
  • „Warum haben Sie den Arbeitgeber öfter bzw. selten gewechselt?“
    Hier können Sie Schwachstellen aufdecken und den Bewerber mit einer schwierigen, u.U. peinlichen Situation konfrontieren und beobachten.
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