Gesellschaft

Mobbing à la carte: Tipps gegen ein vergiftetes Gastro-Klima

Mann legt Füße auf Rücken eines anderen Mannes
Mobbing-Opfer aus der Gastro sollten sich nicht verkriechen, sondern aktiv gegen die Attacken angehen. HOGAPAGE Today gibbt Mitarbeitern und Chefs Tipps gegen die perfiden Machenschaften. (© alphaspirit / fotolia)
Erst liegt die Schürze im Dreck, dann ist das Mis-en-Place völlig ruiniert… In der Gastro arbeitet man viel und eng zusammen. Wer seinen Kollegen oder Mitarbeitern mutwillig schadet, betreibt Mobbing. HOGAPAGE Today gibt Tipps, wie Sie nicht zum Opfer gemacht werden.
Mittwoch, 08.03.2017, 13:27 Uhr, Autor: Felix Lauther

Mobbing fängt klein an und entwickelt sich meistens zu einer unerträglichen psychischen Belastung für die Opfer. Wenn das Kochmesser plötzlich fehlt, die Kollegin den Zimmerservice sabotiert oder der Küchenchef absichtlich die Tatsachen verdreht, können dies die ersten Anzeichen von gezieltem Mobbing am Arbeitsplatz sein. Die Angst um den Verlust des Jobs verhindert oft ein gezieltes Gegensteuern gegen den Mobbingprozess.

Es gibt aber ein paar grundlegende Tipps, wie Mitarbeiter oder Vorgesetzte nicht zum Opfer solcher hinterhältigen Psycho-Attacken werden. Sowohl Gastronomen, als auch Hoteliers können im Vorfeld ein mobbing-feindliches Arbeitsklima und -umfeld schaffen!

Was kann ich als Betroffener tun?

–          Wichtigste Regel: Wehren Sie sich frühzeitig

–          Schwerster Schritt: Suchen Sie die Aussprache mit der Täterin/dem Täter

–          Ursache des Konflikts suchen und Lösungsvorschläge machen

–          Zeigen Sie Kompromissbereitschaft

–          Kolleginnen oder Kollegen ansprechen und somit Verbündete finden

–          Außerbetriebliche Beratungsangebote in Anspruch nehmen

–          Personal-/Betriebsrat einschalten

–          Informieren Sie Ihren Chef über die Vorgänge

–          Dokumentieren Sie die Mobbing-Vorfälle schriftlich

–          Protokollieren Sie einen Tagesablauf Ihrer geleisteten Tätigkeiten

–          Reduzieren Sie den Stress durch eine Ernährungsumstellung und/oder Sport

–          Sprechen Sie in einer Selbsthilfegruppe über das Mobbing

–          Machen Sie eine Kur oder nehmen Sie Urlaub

Was können Chefs tun?

–          Machen Sie alle Entscheidungen und Arbeitsläufe transparent

–          Prüfen Sie alle Aufgabenstellungen im Betrieb kritisch

–          Beobachten Sie Mimik, Gestik und Körperhaltung Ihrer Mitarbeiter

–          Führen Sie flache Hierarchien ein

–          Beteiligte zu einem klärenden Gespräch zusammentrommeln

–          Achten Sie bei der Besetzung der Stellen auf die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter

–          Fördern Sie die Persönlichkeitsentwicklung Ihres Personals

–          Wählen Sie die Vorgesetzten auch danach aus, wie gut Sie Konflikte lösen können

Egal, ob Sie Betroffener sind oder dafür sorgen sollten, dass es überhaupt keine Opfer gibt: Mobbing gefährdet den gesamten Geschäftserfolg und ist für alle Beteiligten immer mit Nachteilen verbunden.

Einen ausführlichen Ratgeber zum Thema „Mobbing am Arbeitsplatz“ hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin herausgegeben. Der Leitfaden steht zum kostenlosen Download zur Verfügung.

(Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin / FL)

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