Corona-Ratgeber für Hoteliers
Die Corona-Krise hat die Hotellerie fest im Griff, Hotels kämpfen mit massivsten Umsatzeinbußen oder haben ihren Betrieb sogar vorübergehend geschlossen. Zur direkten Hilfe und Unterstützung hat progros, spezialisiert auf Einkaufslösungen für die Hotellerie, für die Branche Checklisten mit Handlungsempfehlungen, Tipps und aktuelle Informationen erstellt.
Wassersysteme bei Hotelschließungen
Um im Falle einer Schließung des Hotels das Trinkwassernetz bei Nichtnutzung in Betrieb zu halten, einem Legionellenbefall vorzubeugen und damit bei einer Inbetriebnahme keine separate Prüfung notwendig wird, hat die Niederberger Gruppe einige Empfehlungen zusammengestellt:
Niederberger empfiehlt 2-Personen-Teams mit der Spülung eines Trinkwassersystems zu betrauen. Person Nr. 1 geht vor und öffnet alle Kaltwasserarmaturen im Objekt/Bereich. Etwa 5 Minuten später folgt Person Nr. 2, schließt die Kaltwasser- und öffnet die Warmwasserarmaturen. Somit werden zudem eventuelle verstopfte Abflüsse rechtzeitig durch Person Nr. 2 erkannt und Überschwemmungen verhindert. Nach weiteren 5 Minuten schließt Person Nr. 1 letztlich wieder alle Warmwasserarmaturen. Je nach Bauweise und Größe eines Objektes können die sinnvollen Zeiten variieren. Eine Spülung sollte nach Möglichkeit spätestens alle 72 h erfolgen, um eine „normale“ Wasserabnahme zu simulieren.
Die richtigen Hygiene-Maßnahmen im Hotel
- In den Hotel-Küchen: Wenn keine Flächendesinfektion mehr zur Verfügung steht, sollten die genutzten Flächen mehrfach am Tag intensiv gereinigt werden. Durch die Mechanik von Schwamm oder Microfasertüchern mit nicht desinfizierenden Reinigungsmitteln wird die gleiche Sauberkeit erzielt, sofern man die Flächen mehrfach am Tag reinigt. Die Reinigungsutensilien sollten ebenfalls jeden Tag gewaschen werden.
- In den öffentlichen Bereichen in Hotels: Hier sollten mehrfach am Tag Fahrstuhlknöpfe, Treppengeländer und Türklinken gereinigt werden. In den Toiletten betrifft das die WC-Spülung, Seifenspender, Handtuchspender & WC Bürste. TIPP: In den öffentlichen Toiletten und Personaltoiletten könnte man einen Handwaschplan aufhängen. Es geht ja um die Sicherheit von Gast und Team.
- In den Tiefgaragen: Der Kassenautomat sollte inklusive. der Kleingeldschublade mehrfach am Tag gereinigt werden.
Einkaufs- und Koistenmanagement
- Zahlungsbedingungen
- Besprechen Sie mit Ihren Lieferpartnern eine temporäre Anpassung Ihrer Zahlungsbedingungen. Diese müssen natürlich auch für den Lieferpartner vertretbar sein, denn er hat zum Teil Vorlieferanten aber natürlich auch sein Team zu bezahlen.
- „Reden hilft“
- Informieren Sie Ihre Lieferpartner über Ihre aktuelle Situation und erklären Sie Ihre Pläne bzw. auch Ihre aktuelle Liquiditätslage. Suchen Sie unbedingt den Dialog und finden Sie eine tragfähige und nachhaltige Lösung. Informieren Sie auch Ihr Team über Ihre Strategien.
- Rechnungsprüfung verschärfen
- Sollten Sie schon digitale Plattformen im Einsatz haben und darüber alle Ihre Lieferanten-Rechnungen zu 100% artikelgenau digitalisiert haben, fällt Ihnen die Rechnungsprüfung sehr leicht, da die Systeme auf Artikelebene sofort Preisabweichungen anzeigen. Sollten Sie noch „analog“ arbeiten, dann legen Sie genau jetzt noch mehr Wert auf eine verschärfte Rechnungsprüfung – insbesondere im Foodbereich.
- Rückvergütungen 2019 sorgen für Liquidität
- Haben Sie von Ihren Lieferanten, mit denen Sie für das Jahr 2019 Rückvergütungsabkommen oder andere Zuschüsse vereinbart haben, schon Zahlungseingänge verzeichnet?
- Sachlich einkaufen
- Für jetzt und auch später – Die Emotion beim Einkauf muss vor allem jetzt hinten anstehen – Produkte, die Sie einkaufen, müssen einen überdeutlichen Fokus auf Umsatzwirksamkeit haben.
- Telefoneinkauf mit Bedacht
- Gerade in der Küche ist der Einkauf am Telefon gang und gäbe. Das macht auch durchaus Sinn, wenn es um Sonderaktionen, -posten oder Raritäten geht. Bitte denken Sie jedoch daran, dass Sie im Falle eines Kaufes bewusster auf die Umsatzwirksamkeit der Produkte achten. Meist ist man in „action“ und hat gerade was anderes „um die Ohren“, so dass ein vorschneller Einkauf leicht mal passieren kann. In „guten Zeiten“ mag das nicht ins Gewicht fallen – jetzt aber schon!
- Straffen Sie Ihre Warenkörbe bei Ihren Lieferpartnern
- Streichen Sie sofort vergleichbare Artikel, die sich untereinander sehr ähneln! Konzentrieren Sie sich stattdessen nur auf ein Produkt.
- Überprüfen Sie Ihr Lieferantenportfolio
- Wie viele und welche Lieferpartner haben Sie? Straffen Sie Ihre Lieferantenzahl auf die wirklich nötige Menge und konzentrieren Sie sich auf die, die Ihnen mit ihren Leistungen & Produkten umsatzwirksame Effekte oder Kostenvorteile bringen.
- Strukturieren Sie Bestellung & Anlieferung
- Versuchen Sie, Bestellungen als auch Liefertermine zu bündeln, damit Sie insgesamt weniger Arbeits-, Prüf- und Lageraufwand haben und die gewonnenen Ressourcen für andere Bereiche einsetzen können.
- Schulungen durch Lieferpartner
- Lassen Sie sich von Ihren Lieferpartnern genau jetzt schulen, wie Sie optimal mit den eingekauften Waren umgehen, um Ihre Verbräuche, Wareneinsätze und Nebenkosten zu optimieren. Beispiel: Umgang mit Reinigungsmitteln, Food-Produkten etc.
- Lagerbestände reduzieren
- Reduzieren Sie Ihre Lagerbestände, damit nicht Ablauf- und Verfallsdaten überschritten werden als auch die Kapitalbindung höher als nötig ist.
- Stellen Sie Ihre Bestellverfahren auf digitale Plattformen um
- Damit vereinfachen Sie abteilungsübergreifend alle Bestellprozesse, behalten über Genehmigungsworkflows den vollen Überblick und verbessern Ihre Liquiditätsvorschau! Nutzen Sie hierbei lieferantenunabhängige Plattformen! Teilweise stellen Ihnen Lieferanten „kostenfreie“ Webshops zur Verfügung. Das klingt im ersten Moment verführerisch. Bedenken Sie: Diese Plattformen sind natürlich nicht unabhängig, sondern verfolgen ausschließlich das Ziel, Ihnen etwas verkaufen zu wollen.
Weitere Infos unter www.progros.de