Studie

Jobsicherheit vs. Flexibilität: Das wollen deutsche Arbeitnehmer

Junge Frau arbeitet Remote im Café
Wichtiger als die räumliche Flexibilität ist für Arbeitnehmer die freie Zeiteinteilung. (Foto: © BullRun/stock.adobe.com)
Was wollen deutsche Beschäftigte? Und wo stehen sie mit ihren Wünschen im internationalen Vergleich? Aufschluss darüber gibt der Randstad Arbeitsbarometer 2025. Überraschend: Jobsicherheit hat eine höhere Priorität als Flexibilität.
Dienstag, 02.09.2025, 11:08 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Der aktuelle Pulse Survey des Randstad Arbeitsbarometers 2025 hat Arbeitnehmer aus sieben Ländern befragt und zeigt: Flexibilität ist vielen wichtiger als ein hohes Gehalt. Allerdings zählt Jobsicherheit – dazu gehört beispielsweise auch die Möglichkeit, sich einem sich wandelnden Arbeitsmarkt entsprechend weiter zu qualifizieren – mehr als freie Zeiteinteilung oder die Wahl des Arbeitsortes. Die zentralen Ergebnisse:

Für eine Mehrheit (59 Prozent) der deutschen Arbeitnehmer hat Jobsicherheit höhere Priorität als Flexibilität im Job – damit liegt Deutschland dennoch unter dem internationalen Durchschnitt (67 Prozent). Jeder zweite deutsche Beschäftigte (51 Prozent) würde flexible Arbeitszeit einem höheren Gehalt vorziehen (international: 59 Prozent).

Während in Deutschland 45 Prozent der Befragten einen wenig inspirierenden Job für mehr Jobsicherheit in Kauf nehmen würden, sind es im internationalen Durchschnitt 59 Prozent.

Jobsicherheit vs. Flexibles Arbeiten
(Grafik: © Randstad Deutschland GmbH & Co. KG)

Flexibilität: freie Zeiteinteilung etwas wichtiger als Remote Work

Wenn es um Formen der Flexibilität geht, gibt es unter deutschen Arbeitnehmern eine leichte Präferenz zur freien Zeiteinteilung: Während 52 Prozent der Befragten sich wünschen, ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten zu können, sagen das hinsichtlich des Arbeitsorts nur 48 Prozent. Beim Blick auf die internationalen Ergebnisse wird deutlich: In anderen Ländern wird freie Zeiteinteilung noch höher gewichtet – 59 Prozent der befragten Beschäftigten bevorzugen zeitliche Flexibilität über räumliche Flexibilität.

Auch zwischen den Generationen zeigen sich deutliche Unterschiede: Während 57 Prozent der Generation Z im internationalen Vergleich mehr Wert auf einen frei wählbaren Arbeitsort legen, sind es in Deutschland nur 44 Prozent. Bei den Babyboomern sind es sogar nur 36 Prozent (international: 49 Prozent).

"Wir erleben gerade einen grundlegenden Wandel der Arbeitswelt: Beschäftigte wissen heute sehr genau, was ihnen wichtig ist – Sicherheit, Selbstbestimmung und eine gesunde Balance„, sagt Henri Viswat, CEO von Randstad Deutschland. Das zeigt sich auch daran, dass in Deutschland 39 Prozent der Befragten schon einmal den Arbeitgeber gewechselt haben, um mehr Freiheiten zu haben – vier Prozentpunkte mehr als im internationalen Vergleich. “Das ist keine kurzfristige Entwicklung, sondern ein Trend, der Unternehmen fordert – aber ihnen auch Chancen bietet: Wer offen ist für neue Erwartungen und flexible Lösungen schafft, gewinnt das Vertrauen der Mitarbeiter."

Pflicht zur Rückkehr ins Büro: Beschäftigte fordern Ausgleich

Wenn Unternehmen eine Rückkehr ins Büro verlangen, sind viele Beschäftigte bereit mitzugehen – aber nicht ohne Gegenleistungen: 67 Prozent der Befragten in Deutschland erwarten in diesem Fall jährliche Gehaltsanpassungen entsprechend der Inflationsrate, 63 Prozent wünschen sich mehr zeitliche Flexibilität, 62 Prozent ein höheres Gehalt und 52 Prozent mehr Urlaubstage, um die Präsenzpflicht auszugleichen.

Auch in Hinblick auf die Mitarbeiterbindung ist die Erwartungshaltung der Beschäftigten hoch: Neben finanziellen Anreizen spielen dort auch die Unterstützung durch Vorgesetzte (62 Prozent) sowie die Übereinstimmung mit den Werten des Unternehmens (60 Prozent) eine zentrale Rolle für die langfristige Bindung an den Arbeitgeber.

"Unternehmen, die Präsenz verlangen, müssen auf anderer Ebene entgegenkommen – sonst riskieren sie Kündigungen oder den Verlust vielversprechender Talente", sagt Viswat. "Arbeitgeber, die sich diesen Erwartungen öffnen und faire, flexible Rahmenbedingungen schaffen, gewinnen das Vertrauen ihrer Beschäftigten – und sichern sich damit einen entscheidenden Vorsprung im Wettbewerb um Fachkräfte."

Über das Randstad Arbeitsbarometer

Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt und deckt inzwischen 35 Länder auf der ganzen Welt ab. Die Studie erscheint einmal jährlich und macht sowohl nationale als auch globale Trends auf dem Arbeitsmarkt sichtbar.

Verschiedene Pulse Surveys in ausgewählten Ländern ergänzen im Jahresverlauf das Randstad Arbeitsbarometer mit Einblicken in aktuelle Entwicklungen. Die Befragung wird online unter Arbeitnehmern im Alter von 18 bis 67 Jahren durchgeführt, die erwerbstätig oder Einzelunternehmer sind oder arbeitslos, aber eine künftige Beschäftigung anstreben. Die Mindeststichprobengröße beträgt 500 Interviews pro Land.

(Randstad Deutschland/ots/SAKL)

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