Studie

Fachkräfte finden mit besseren Stellenanzeigen

Wirt mit Weinglas und Weinflasche in der Hand
Foto: © Frank Boston / Fotolia,
Der Fachkräftemangel fordert Gastronomen und Hoteliers heraus. Mit schlechten Stellenanzeigen verspielen viele wertvolle Chancen. Eine neue Studie zeigt, welche verbreiteten Fehler sich leicht vermeiden lassen.
Sonntag, 06.11.2016, 15:30 Uhr, Autor: Clemens Kriegelstein

„Unter anderem“, „im Rahmen“ und „Team“ – welcher Bewerber lässt sich mit diesen austauschbaren Wörtern hinterm Ofen herlocken? Wohl niemand. Dennoch gehören diese Begriffe zu denen am häufigsten verwendeten Begriffen in Jobangeboten, wie eine neue Studie zeigt.

Die PR-Berater Manfred Böcker und Sascha Theisen bilden gemeinsam die Initiative „Employer Telling“. Ganze 120.000 Stellenanzeigen haben sie analysiert und ihre Erkenntnisse in einer Studie veröffentlicht. Ihre wichtigste Erkenntnis schimmert bereits im Untertitel durch: „ Die beliebtesten Sprechblasen deutscher Arbeitgeber“. Denn Worthülsen ohne Aussagekraft – also „Sprechblasen“ – sind in vielen Unternehmen an der Tagesordnung. Das zeigt auch die Liste der zehn beliebtesten Wörter in Stellenanzeigen.

  1. unter anderem/u.a.
  2. Kunden
  3. Team
  4. Verantwortung/verantwortlich
  5. Bereich
  6. Zusammenarbeit
  7. Beste
  8. Im Rahmen
  9. Kolleginnen/Kollegen
  10. Optimieren/optimiert

Beinahe ebenso inhaltsleer und ebenfalls häufig benutzt (über eine Million) wurden Wörter, die auf –ung enden, also etwa „Bereitstellung“ oder „Erbringung“. Geht es darum, das eigene Unternehmen vorzustellen, häufen sich Begriffe wie „weltweit“, „führend“ und „innovativ“ – mit mäßigem Erkenntnisgewinn für die Zielgruppe.

Eine Hotelkette als gutes Beispiel
Für das Unternehmensporträt steht nicht viel Raum zur Verfügung. Oft sind es nur fünf Sätze, die sitzen müssen. Denn hier sollen die Kandidaten gute Argumente dafür lesen, warum sie gerade hier anheuern sollten und nicht beim Mitbewerber.

Als positives Beispiel aus der Hotellerie führen die Autoren die Hotelkette Motel One an, die sich inhaltlich informativ und kreativ präsentiere. Die Kernsätze aus der Stellenausschreibung formulierte das Unternehmen nämlich anhand der Anfangsbuchstaben:

  • Mitmachen
  • Offen sein
  • Teilhaben
  • Entdecken
  • Lernen
  • Organisieren
  • Neugierig sein
  • Erleben

Jedem dieser Stichpunkte war ein passender kurzer Satz zugeordnet. Eine gute Idee, die zum Nachahmen einlädt.

Tipps für bessere Stellenanzeigen
Es gibt zudem weitere Punkte, die zu einer erfolgreicheren Stellensuche führen. Dazu gehören etwa:

  • Die Unternehmensbeschreibung individueller verfassen.
  • Die Aufgabe im Unternehmen packend formulieren.
  • Die Jobbezeichnungen gezielt auf Frauen ausrichten.
  • Fakten und Realismus statt  Behauptungen wie “interessant“ und „spannend“.
  • Argumente liefern, warum sich ein Bewerber gerade für dieses Unternehmen entscheiden sollte.
  • Persönliche und anklickbare E-Mail-Adressen (statt „bewerbung@“).

Fazit
Wer beim Verfassen von Stellenanzeigen mehr Sorgfalt an den Tag legt, kreativer und präziser ist, bekommt mehr Bewerberanfragen als die „unter anderem“-Schreiber.

Verfasser: Redaktion HOGAPAGE – pha

Quelle: www.employer-telling.de

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