Fachkräftemangel

„Den Bewerbern fehlt es oft an der Arbeitsmoral“

Kellnerin hält Teller mit Speisen in der Hand
880 Stellen für Köche und Kellner blieben im Burgenland im vergangenen Jahr unbesetzt. (Foto: © MNStudio/fotolia)
Offene Lehrstellen in der Gastronomie sind keine Seltenheit. Im Burgenland waren es im vergangen Jahr rund 880 Stellen. Diese zu besetzen, entwickelt sich immer mehr zu einer Herausforderung.
Montag, 24.07.2017, 11:52 Uhr, Autor: Markus Jergler

Schon seit längerer Zeit ist der Personalmangel ein leidiges Thema in Österreich. Besonders in ländlichen Regionen gestaltet sich die Personalsuche zunehmend schwierig, egal ob bei Ausbildungsplätzen oder ausgelernten Fachkräften. Das weiß auch Katharina Hickel, Chefin des Landgasthofes „Altes Brauhaus“ in Frauenkirchen, die seit 20 Jahren in der Gastronomie tätig ist, 17 davon in Wien. Gegenüber dem Kurier sagte sie: „Es ist irrsinnig problematisch Personal zu finden. Wir haben zwölf Angestellte. Im Vergleich zu Wien ist es im Burgenland viel schwieriger.“

Wie Kurier.at berichtet, waren 2016 im Burgenland insgesamt 10.306 Menschen arbeitslos gemeldet, dies entspricht einer Quote von 9,3 Prozent. Offene Stellen gab es jedoch eigentlich genug. Laut dem Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) standen im vergangen Jahr 10.582 Stellen zur Verfügung. Die meisten Ausschreibungen gibt es im Dienstleistungssektor, wo auch die Gastronomie anzusiedeln ist. Demnach waren von insgesamt 2.578 ausgeschriebenen Dienstleistungsstellen 880 an Köche und Kellner gerichtet. Die meisten Fachkräfte der Branche zieht es Richtung Westen. „Das ist kein burgenländisches Spezifikum, sondern zieht sich mittlerweile durch ganz Österreich. Tatsache ist, dass vorhandene (Fach-) Kräfte eher in den Westen abwandern. Die Gründe hierfür sind vielfältig, oft aber sind die längere Saison bzw. Sommer- und Wintersaison und die in der Regel höhere Entlohnung ausschlaggebend“, teilte Helene Sengstbratl, Landesgeschäftsführerin des AMS mit.

Laut Katharina Hickel mangele es nicht einmal an Bewerbern, diese seien vorhanden. Was jedoch fehle, seien die richtigen Voraussetzungen. „Es fehlt an der Qualifikation und oft auch an der Arbeitsmoral“, so Hickel gegenüber kurier.at. (kurier.at/MJ)

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