Inklusion

Buntes Team in der Bretterbude

Werkstattleiterin Liane Pitzschel, Arbeitsbegleiter Stephan Nanz, Mitarbeiter Florian Reis, Arbeitsbegleiterin Kaia Stein, Mitarbeiter Marcel Kuske, Bereichsleiterin Bettina Fidus-Hansen und Direktorin Sarah Bartel freuen sich über die Teamerweiterung
Werkstattleiterin Liane Pitzschel, Arbeitsbegleiter Stephan Nanz, Mitarbeiter Florian Reis, Arbeitsbegleiterin Kaia Stein, Mitarbeiter Marcel Kuske, Bereichsleiterin Bettina Fidus-Hansen und Direktorin Sarah Bartel freuen sich über die Teamerweiterung (von links).
Das zu den Heimathafen Hotels gehörende Haus legt viel Wert darauf, international, vielfältig und offen für alle Menschen zu sein. Getreu diesem Motto verstärkt jetzt ein Team von Die Ostholsteiner – eine Werkstatt für Menschen mit Handicap – die Crew. Ein überzeugendes Best-Practice-Beispiel für gelungene Inklusion in der Hotellerie. 
Mittwoch, 29.05.2024, 09:51 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

„Die Zusammenarbeit mit unseren neuen Kollegen ist eine Bereicherung auf allen Eben und hat dem Teamgefühl eine ganz neue Bedeutung gegeben.“  O-Ton der Stammbelegschaft

Die Ostholsteiner schaffen Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap

Normalerweise sind die drei Männer und eine Frau in der Werkstatt für angepasste Arbeit der gemeinnützigen Organisation Die Ostholsteiner am Heiligenhafener Binnensee tätig.

Hier arbeiten Menschen, die aus verschiedenen Gründen besondere Unterstützung benötigen, um im allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Diese Unterstützung kann vielfältig sein – von technischen Hilfsmitteln über sozialpädagogische Begleitung bis hin zu Assistenz bei Bewegungseinschränkungen. 

Oft ist der Bedarf der Unterstützung für Außenstehende nicht sichtbar. Hier ist das Bestreben, je nach individuellen Wünschen und Fähigkeiten, diese engagierten Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Dies geschieht meist durch Einzelarbeitsplätze in regulären Produktions- oder Dienstleistungsbetrieben, begleitet von regelmäßigen Besuchen der Unterstützer.

Betreuungsperson immer dabei

Oder, wie im Fall der Bretterbude Heiligenhafen, mit gleich mehreren Personen. Bei einer sogenannten „Inklusiven Arbeitsgruppe“ (InkA) kann eine Arbeitsbegleitung direkt vor Ort und dauerhaft dabei sein, um einen höheren Unterstützungsbedarf abzudecken.

Die Mitarbeitenden bleiben Beschäftigte der Werkstatt und profitieren von den Leistungen des Werkstattsystems, einschließlich Betreuung, Arbeitszeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Das passt zusammen

Nach kurzer Überlegung war schnell klar, für eine Kooperation passt die Bretterbude optimal und so nahmen Die Ostholsteiner den Kontakt auf. Die Verantwortlichen der Bretterbude waren von der Idee sofort begeistert, und schnell fand man Einsatzmöglichkeiten. 

Nach dem gegenseitigen Kennenlernen, bei dem Mitarbeitende beider Häuser den Arbeitsalltag und Besprechungen der jeweils anderen besuchten, wurde ein „Onboarding-Kurs“ konzipiert und durchgeführt, um interessierten Menschen mit Beeinträchtigung die Branche und die Philosophie der Bretterbude nahezubringen.

Perfekt ins Team integriert

Heute arbeiten die neuen Mitarbeitenden in den Außenanlagen, der Küche, im Housekeeping und im Service der Bretterbude. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Pflege von Beeten und Pflanzen, das Vorbereiten von Frühstücksplatten und Salaten, das Sauberhalten von Treppenhäusern sowie das Reinigen von Gläsern und Abräumen von Tischen. 

Die Mitarbeitenden haben teils feste Aufgaben, probieren Neues aus und lernen ständig dazu. Sie sind gut in die jeweiligen Teams integriert und haben zwei wechselnde Arbeitsbegleitungen von Die Ostholsteiner unterstützend vor Ort – auch wenn vieles mittlerweile reibungslos ohne sie funktioniert.

Bretterbude
Marcel Kuske hat seinen Platz im Küchenteam gefunden. (Foto: © Die Ostholsteiner)

Bettina Fidus-Hansen, Bereichsleiterin Arbeit bei Die Ostholsteiner, erklärt das Ziel: „Die Arbeit bei InkA bietet den Mitarbeitern mit Beeinträchtigung die wunderbare Möglichkeit, in einem regulären Betrieb wertvolle Erfahrungen zu sammeln und am allgemeinen Arbeitsmarkt teilzuhaben. Erfolg bedeutet für uns, dass die Mitarbeiter mit Beeinträchtigung sich als vollwertige Teammitglieder des aufnehmenden Betriebes fühlen.“

Gelebte Normalität

Arbeitsbegleiterin Kaia Stein freut sich besonders darüber, dass ihre Leute mitten im Geschehen sind, von den Gästen angesprochen werden und Fragen beantworten. „Wir sind hier ganz selbstverständlich integriert und werden wahrgenommen, was dem Thema Inklusion zur Normalität verhilft. Außerdem fühlt es sich einfach richtig gut an.“

Alle Beteiligten sind stolz auf das Erreichte und hoffen auf eine Ausweitung des noch jungen Projektes. Die positiven Auswirkungen zeigen sich bereits: Mut, Fragen zu stellen, ein gestärktes Zugehörigkeitsgefühl, neue Fähigkeiten und frischer Elan haben sich entwickelt, ebenso wie Verständnis und Kenntnisse füreinander. 

(Heimathafen Hotels/CHHI) 

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