Abschied

45 Jahre treuer Dienst im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München

Signor Fausto Grande
Signor Fausto Grande hat gern als Hoteldiener im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München gearbeitet. (Foto: © Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München)
Einmal hat er sogar Altkanzler Helmut Kohl die Show gestohlen – als Hoteldiener hat Signor Fausto Grande im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München viel erlebt. 45 Jahre war er dem Traditionshaus treu. Nun verabschiedet er sich in den Ruhestand.
Freitag, 19.04.2024, 12:18 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

Bereits 1975 trat der gebürtige Italiener Fausto Grande seine Reise nach Deutschland an. Mit gerade 18 Jahren verließ er seine Heimat Rosiagno im Nord-Westen Italiens und begann seine Stelle als Page – damals ohne jegliche Deutschkenntnisse und jemals zuvor in Deutschland gewesen zu sein. Es war eine Reise ins Ungewisse, die auch noch 49 Jahre später nicht enden sollte.

München wurde seine neue Heimat

„Eigentlich wollte ich Europa kennenlernen, aber dann, im Münchner Fasching, habe ich meine Frau getroffen und mich Hals über Kopf verliebt. Der Rest ist Geschichte!“, schmunzelt der mittlerweile 67-jährige Hoteldiener. 

Seit nunmehr 45 Jahren ist Grande im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München tätig. Geboren wurde er an der toskanischen Westküste nahe Livorno. Doch schon früh wollte er seine Heimat verlassen und die Welt erkunden. Über Freunde wurde ihm eine Stelle als Page im Hotel Bayrischer Hof angeboten. Bayerns Hauptstadt und die Hotellerie sagten ihm so sehr zu, dass er sich entschloss 1977 eine Stelle als Hoteldiener im Hotel Vier Jahreszeiten anzunehmen.

Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München
Im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München war Signor Fausto Grande 45 Jahre lang als Hoteldiener tätig. (Foto: © Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München)

Die Liebe zu Autos in der Hotellerie ausgelebt

„Autos waren schon immer meine große Leidenschaft! Und hier hatte ich die Chance, wirklich jegliches Fabrikat selbst zu fahren und den schönsten Modellen ganz nah zu sein – sogar oft vor der offiziellen Präsentation“, freut sich Fausto Grande noch heute. 

Fragt man den bekennenden Autofan nach seinen bleibenden Erinnerungen, erzählt er nicht von Stars und Sternchen, denen er begegnen durfte. Es sind die Autos, das ein oder andere Luxusgefährt, das ihn noch heute nachhaltig fasziniert und beeindruckt: Ein Rolls Royce, ein altes Baujahr, das mehr Kutsche als Auto war, der knallrote Ferrari mit satten 600 PS, die vielen noblen und auch teilweise auffälligen Sonderfabrikate und viele, viele mehr.

Die prominenten Gäste hätte er oftmals nicht erkannt, aber hat es mal an Bremsflüssigkeit gefehlt, so war Grande gleich zur Stelle und konnte das ein oder andere Mal durch sein mechanisches Geschick an den Fahrgestellen erste Hilfe leisten.

„Ich habe Helmut Kohl die Show gestohlen!“

Signor Grande hat in den vergangenen fünf Jahrzehnten in dem Grandhotel an der Maximilianstraße viel erleben dürfen. Seit Beginn seiner Karriere hat sich laut Grande viel verändert. Aber er ist über all die Jahre seinem Stil treu geblieben. Mit seinem italienischen Charme öffnet er den Gästen die Türe und erklärt, wie man am schnellsten zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt seinen Weg findet, trägt Koffer in die Zimmer und hilft, die Autos zu bepacken und zu parken.

Ein Erlebnis ist ihm aber besonders in Erinnerung geblieben. Deutschlands Altkanzler Kohl war zu Besuch in dem Haus an der Maximilianstraße. „Alles sollte besonders schön sein. Nur leider hatten sich unsere hauseigenen Fahnen vor der Einfahrt im Wind verheddert. Also bin ich kurz mit der Leiter nach oben gestiegen und habe in alarmierender Höhe versucht, alles in Ordnung zu bringen!“, erzählt der 67-Jährige.

Was Grande erst später bemerkte, dass Kanzler Kohl genau in diesem Moment in einer Limousine vorgefahren wurde. Die schaulustigen Bürger hatten aber in diesem Moment gar kein Interesse mehr an dem Staatsoberhaupt, sondern applaudierten dem engagierten Hoteldiener für seine unfreiwillige Darbietung in schwindelerregender Höhe.

„Ja, so habe ich damals Helmut Kohl die Show gestohlen!“, schmunzelt er mit einem Zwinkern.

„Ein perfekter Gastgeber“

Was ihn all die Jahre an das Hotel Vier Jahreszeiten gefesselt hat beschreibt der treue Hoteldiener mit den folgenden Worten: „Es ist die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen. Über all die Jahre ist man doch sehr vertraut. Aber natürlich auch der Kontakt mit den Stammgästen.“ 

Nicht nur für Grande beginnt nun ein neues Kapitel seines Lebens. „Das gesamte Team des Hotels Vier Jahreszeiten Kempinski München und ich werden Herrn Grande sehr vermissen. Er war über Jahrzehnte ein Gesicht dieses Hauses und bis zuletzt ein perfekter Gastgeber“, sagt Area General Manager Holger Schroth.

(Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München/SAKL)

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