Nutzfahrzeuge-Mercedes
Foto: Mercedes-Benz

Auf dem richtigen Weg

von Clemens Kriegelstein
Freitag, 08.03.2019
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Der Autor dieser Zeilen kann sich noch gut an eine Stelle bei einem früheren Arbeitgeber erinnern, bei dem der Carpool von mindestens vier verschiedenen Herstellern stammte – bei einer nur knapp zweistelligen Fahrzeugflotte. Jeder, der Anrecht auf einen Dienstwagen hatte, konnte sich innerhalb eines bestimmten Preisrahmens sein Wunschauto aussuchen – egal von welchem Hersteller. Heutzutage bei den allermeisten Unternehmen ein Ding der Unmöglichkeit. Denn wie so viele andere Bereiche ist auch das Thema »Fuhrparkmanagement« inzwischen zu einer eigenen Wissenschaft aufgestiegen. Sukzessive haben die meisten Firmen nämlich bald erkannt, wie viel Geld hier mit klugen Strategien und Synergien einzusparen ist. Und dazu zählt eben auch, dass man bessere Konditionen bekommt, wenn man fünf Autos von einem Händler kauft, als wenn man fünf Autos von fünf Händlern bezieht.

Elektronisches Fahrtenbuch als Standard

In großen Konzernen beschäftigen sich heute schon ganze Abteilungen mit dem Bereich »Fuhrparkmanagement«. Das beginnt beim Aushandeln von Leasing- und Serviceverträgen und reicht bis zum Verwalten, Planen, Steuern und Überwachen von Fahrzeugflotten. Heute wird auch oft von »digitalem Flottenmanagement« gesprochen, etwa einer Software, die mit GPS-Daten, technischen Daten zum aktuellen Fahrzeugzustand sowie rechnergestützten Auftragsvorschlägen den jeweiligen Disponenten unterstützt. Solche Programme rechnen sich oft schon bei nur wenigen Fahrzeugen im Unternehmen. Informationen, die eine solche Software digital und teils per GPS erfasst, sind etwa:

  • Abfahrtszeit von der Firma/von zu Hause
  • Reiseplan/Routenvorgabe und Dauer
  • Ziel der Fahrt
  • Kilometer von A nach B
  • privater oder geschäftlicher Zweck der Reise

Gleichzeitig wird damit ein elektronisches Fahrtenbuch erstellt, das vom Finanzamt anerkannt wird.

Gastgewerbekunden zählen aufgrund von Größe und Struktur allerdings nur selten zu den »Big Playern« im Fuhrparkbusiness. Für die großen Hersteller ist man ein Großkunde meist erst ab einem dreistelligen Fahrzeugpool – eine Zahl, die maximal größere Gastro- oder Hotelketten erreichen. Oder Resorts wie der Europa-Park Rust, ein riesiger Freizeitpark in Baden-Württemberg, nahe der französischen Grenze. »Die Flotte des Europa-Parks umfasst rund 350 Fahrzeuge, darunter Pkw, Lkw und Transporter sowie zahlreiche Elektrofahrzeuge für die Fortbewegung und den Gütertransport auf dem Parkgelände. Zu den Fahrzeugmarken zählen unter anderem Audi, BMW, Mercedes und Volkswagen sowie Club Car, Polaris und Still. In den Leasingverträgen inkludiert sind neben Wartungen etwa Verschleißkomponenten«, so Franziska Drescher, die für die Unternehmenskommunikation im Europa-Park verantwortlich zeichnet.

Vorteile für Geschäftskunden

Doch das bedeutet nicht, dass Klein- und Mittelbetriebe nicht auch interessante Kunden für die Hersteller wären. So fallen etwa in Österreich über 99 Prozent (!) aller Unternehmen in diese Kategorie. Ein potenzieller Markt, den kein Konzern übersehen kann. Ford etwa fasst in Deutschland seit kurzem den Dienstleistungsbereich »Leasing« mit individuellen Services für gewerbliche Kunden unter der Produktmarke Ford Lease zusammen. Innerhalb der neuen Produktmarke Ford Lease werden interessierten Firmen je nach Fuhrparkgröße maßgeschneidert die beiden Produktlinien »Ford Flatrate Full-Service« oder »Ford Lease Fleet« angeboten. Der »Ford Flatrate Full-Service« ist insbesondere für Betreiber kleinerer Fuhrparks (bis 20 Fahrzeuge) geeignet. Er beinhaltet ein attraktives Finanzleasing und einen Technik-Service, der Wartung und Verschleiß umfasst. Auf Wunsch können weitere Dienstleistungen integriert werden.

Nutzfahrzeuge Ford
Foto: Ford

Rundum-Service

»Ford Lease Fleet« mit seinem erweiterten Dienstleistungsangebot ist dagegen insbesondere für mittlere Flottengrößen (ab ca. 20 Fahrzeugen im Fuhrpark) ideal. Mit Ford Lease Fleet kann der Firmenkunde alle indivi­duell relevanten Dienstleistungen modular auswählen – vom Technik-Service über Reifen- und Tank-Service, Versicherungs-Service mit aktivem Schadensmanagement, Kfz-Steuer-, Rundfunkbeitrag-, Rent-Service bis hin zur Abwicklung von VOBs (Verwarnungen, Ordnungswidrigkeiten, Bußgeldbescheiden). Ford Lease Fleet- Kunden erhalten via Online-Reporting alle Fakten, die zur Steuerung eines größeren Fuhrparks dienen: Kostenarten, Leasingraten, Kraftstoffverbrauch, Kilometerleistung und Kostenausreißer. Die Kunden werden individuell beraten und betreut, ihre Verträge können zudem während der Laufzeit optimiert werden.

Nicht zuletzt bietet Ford auch regelmäßig Gewerbewochen mit besonders scharf kalkulierten Leasing-Raten für ausgewählte Pkw-Baureihen. Claudia Vogt, Direktorin Gewerbe- und Großkundengeschäft der Ford-Werke GmbH: »Besondere Aktionen wie die ›Ford Gewerbewochen‹ haben bei uns im Flottengeschäft eine lange, erfolgreiche Tradition und kommen bei den Gewerbekunden hervorragend an. Die Ford Gewerbewochen werden wir daher prinzipiell beibehalten, aber künftig auch kreativ weiterentwickeln.«

Sterneleuchten im Fuhrpark

Und auch bei Mercedes-Benz etwa kann man schon lange nicht nur S-Klasse. Die Stuttgarter sind auch im Nutzfahrzeugsegment stark und vergessen generell nicht Gewerbetreibende. Bei einem Fuhrpark von mindestens fünf Personenkraftwagen, einem Gesamtfuhrpark von mindestens zehn Fahrzeugen oder bei einer Abnahmemenge von mindestens drei Mercedes-Pkw oder fünf Mercedes-Nutzfahrzeugen jährlich stehen den Kunden etwa die Vorteile des »Mercedes-Benz FlottenSterne 5+«-Programms offen – schon ab der Bestellung des ersten Mercedes-Benz-Fahrzeugs. Dazu zählen spezielle Flotten-Leasing-Angebote ebenso wie beispielsweise ein Mengenrabatt von neun Prozent, von welchem auch Franchisenehmer und Handelsvertreter profitieren. Zu den besonderen Vorteilen zählen außerdem exklusive Ausstattungspakete und das ›KomplettService-Paket Flotte‹, das alle Wartungs- und Serviceleistungen umfasst. Leasingzeitraum sowie Laufleistung können flexibel auf den Kunden zugeschnitten werden.

Zusätzlich bietet der Flottendienst-leister Athlon Flottenmanagement für Fahrzeuge aller Marken und berät umfassend in allen Fragen der Business-Mobilität, von Planung über Carsharing-Konzepte bis zur Integration alternativer Antriebe. Weitere Informationen gibt es unter www.mercedes-benz.de sowie unter www.athlon.com

Meri Todorovic, Pressesprecherin von Mercedes-Benz Deutschland, betont jedoch: »Auch in der Schweiz und in Österreich bieten wir spezielle Konditionen für Klein-/Groß-Flotten bzw. Kleingewerbe- und Großgewerbekunden an. Für die genauen Angebotsparameter stehen die jeweiligen Händler/Key-Account-Manager des Landes zur Verfügung.«

Bei Bedarf mieten

Einen etwas unorthodoxen Zugang zum Thema Fuhrparkmanagement hat indes das Vienna Hilton Hotel, mit rund 580 Zimmern immerhin das größte Hotel Österreichs. Dort verfügt man gleich über gar keine eigenen Fahrzeuge, sondern pflegt dafür eine Kooperation mit einem großen Autoverleiher. Wann immer also Bedarf für einen Gäste-, Warentransport etc. herrscht, kontaktiert man den im gleichen Haus untergebrachten Mobilitätsdienstleister. »So haben wir immer die neuesten Modelle top gewartet zur Verfügung, haben eine große Typenauswahl und brauchen uns sonst um nichts zu kümmern«, wie ein Hilton-Sprecher erklärt.
Der Original-Text aus dem Magazin wurde für die Online-Version evtl. gekürzt bzw. angepasst.

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