Mitgliederversammlung BdS
Foto: BdS / Jens Jeske

Mit gutem Beispiel voran

von Daniela Müller
Montag, 01.07.2019
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Rund 150 Mitglieder und Fördermitglieder aus der ganzen Republik waren nach Berlin gekommen, um sich mit Branchenkollegen auszutauschen, sich zu informieren – und um sich zu den gemeinsamen Werten des Verbandes zu bekennen.

Es waren zwei Tage voller Highlights, die die Teilnehmer der Veranstaltung in der Hauptstadt erwarteten. Der Startschuss fiel mit der Begrüßung der Gäste im Spreespeicher, einer tollen Location im kreativen Medienviertel Berlins, direkt am Ufer der Spree. Neben einer morgendlichen Stärkung erwartete die Gäste hier eine Ausstellung, auf der die Fördermitglieder neben nutzwertigen Informationen auch Kostproben ihrer Sortimente präsentierten.

Großen Anklang unter den Gästen fand die diesjährige BdS-Schnitzeljagd: Dabei galt es, sich an jedem Ausstellungsstand einen Stempel auf seine Teilnehmerkarte abzuholen. Auf diese Weise wurde nicht nur der Austausch zwischen Mitgliedern und Fördermitgliedern ordentlich angespornt – es lockten wertvolle Preise, von Champions-League-Tickets über gebrandete Goodie Bags bis hin zu Mydays-Gutscheinen. HOGAPAGE ließ sich nicht lumpen und sponserte als Gewinn ein 10er- Kontingent Stellenanzeigen für die HOGAPAGE-Jobbörse.

Alle Zeichen stehen auf Wachstum

Beim internen Teil der Versammlung hatte die BdS-Präsidentin Sandra Mühlhause zunächst viele erfreuliche Nachrichten im Gepäck. So verkündete sie: »Der BdS ist nach wie vor auf Wachstumskurs, inzwischen verzeichnen wir 830 Mitgliedsunternehmen, und diese erwirtschafteten 2018 mit mehr als 120.000 Beschäftigten und rund 2.300 Auszubildenden über sechs Milliarden Euro Umsatz.« Als Branche der Chancen mit klarem Bekenntnis zur Sozialpartnerschaft werde man weiterhin die eigene Position als attraktiver Arbeitgeber ausbauen und sowohl jungen Menschen als auch Menschen mit Migrationshintergrund Perspektiven bieten.

Mit den Marken »Zum Glück« sowie »Nierskind«, »Emskind« und »Ruhrkind« begrüßte der BdS zudem einige Neuzugänge in seiner Gemeinschaft. Auch zahlreiche Fördermitglieder stellten sich in Berlin der großen System-gastronomie-Familie vor. Neu dabei sind Avery Dennison Europe, Delegate Technology, Testo, Lekkerland, GEV, TurboClean, npdgroup und djd.

Neues Präsidium gewählt

Auf der Tagesordnung stand zudem ein besonders wichtiger Programmpunkt. Turnusgemäß fand die Wahl eines neuen BdS-Präsidiums statt. Das bestehende Team wurde größtenteils im Amt bestätigt: Sandra Mühlhause, Vorstand Personal von McDonald’s LLC, wurde als BdS-Präsidentin wiedergewählt. Das Amt des Vizepräsidenten bleibt bei Alexander van Bömmel, Franchisenehmer Burger King. Ebenso weiterhin im Amt sind Frank Bierkämper (Franchisenehmer Burger King), Peter Bohnet (Franchisenehmer McDonald’s), Dr. Georgios Doukas (KFC Germany, Austria, Denmark, Switzerland, Teil der Geschäftsleitung), Ingo Gugisch (HR Director Starbucks Germany, Prokurist AmRest Coffee Deutschland), Marcus Lettschulte (Vice President Legal & General Counsel McDonald’s LLC.) sowie Mirko Silz (CEO L’Osteria). Neu gewählt wurde Frauke Petersen-Hanson, Franchisenehmerin von McDonald’s. Die rund 150 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder und Fördermitglieder sprachen dem neuen Präsidium einstimmig ihr Vertrauen aus.

Führen mit Sinn und Menschlichkeit

Im offenen Teil der Mitgliederversammlung drehte sich dann wieder alles um das große Motto des Tages »Wertschöpfung durch Werte«. Gebannt lauschte das Publikum dem Vortrag von Dieter Hommers von der Upstalsboom Kultur und Entwicklung GmbH. Das Unternehmen ist einer der führenden Ferienanbieter an der Nord- und Ostsee, betreibt rund 70 Hotels und Ferienwohnanlagen und ist Servicepartner für Investoren und Eigentümer von Ferienimmobilien. Eine im Jahr 2010 durchgeführte Mitarbeiterbefragung war Ausgangspunkt für einen Kulturwandel bei Upstalsboom, der alles veränderte. Das einhellige Ergebnis lautete nämlich: »Wir brauchen einen anderen Chef.« Dieses vernichtende Votum nahm sich der Erbe der Hotelkette, Bodo Janssen, sehr zu Herzen. Was dann folgte, darüber wurde sogar ein Buch geschrieben: »Die stille Revolution: Führen mit Sinn und Menschlichkeit« ist für Führungskräfte eine sehr spannende Lektüre.

Den BdS-Mitgliedern erzählte Dieter Hommers sehr anschaulich von der Transformation des wirtschaftlich geprägten Unternehmens hin zu einer menschen- und werteorientierten Gesellschaft, die die Entwicklung ihrer Mitarbeiter in den Vordergrund stellt. »Dadurch haben wir im Unternehmen eine Mitarbeiterzufriedenheit von 80 Prozent erreicht, unseren Krankenstand von 8 Prozent auf 2,9 Prozent und die Fluktuation der Mitarbeiter von 40 Prozent auf 28 Prozent gesenkt«, berichtete er in einer bewegenden und sehr persönlichen Ansprache.

Dieter Hommers von der Upstalsboom Kultur und Entwicklung GmbH
Dieter Hommers von der Upstalsboom Kultur und Entwicklung GmbH sprach über den erfolgreichen Kulturwandel seines Unternehmens. Fotos: BdS / Jens Jeske

Unsere Gesellschaft braucht wieder mehr Respekt

Ulf D. Posé, anerkannter Experte für Dialektik und Führungslehre sowie Präsident der Akademie des Senats für Wirtschaft, forderte in seinem Vortrag zu mehr Respekt im Miteinander sowie einer sinnstiftenden und werteorientierten Unternehmensführung auf. »Wir leben in einer ziemlich respektlosen Zeit. Redlichkeit spielt ebenfalls kaum noch eine Rolle«, klagte er. Aber ohne gegenseitigen Respekt sei eine Sinnstiftung quasi unmöglich. »Führen ist die hohe Kunst, ein Vertrauensklima zu erzeugen, bei dem sich die Führungskraft deutlich von der Führungspersönlichkeit unterscheidet. Entwürdigung der Mitarbeiter und Reduktion auf ihre Funktionalität kosten jedes Unternehmen unnötiges Geld. Respekt, Achtung, Höflichkeit und Rücksichtnahme sind die Basis einer sinnstiftenden Unternehmensführung«, unterstrich Posé deutlich die Ansprüche an jede Führungsperson.

Erneuerung der »Charta der Systemgastronomie«

»Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben«, appellierte Andrea Belegante noch einmal an das Publikum. Als klares Bekenntnis zu den hohen Werten des Verbandes und seiner Mitglieder wurde als feierlicher Schlussakt der offiziellen Veranstaltung die Charta der Systemgastronomie von BdS-Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante laut vorgelesen und stellvertretend für alle Mitglieder vom gesamten Präsidium unterzeichnet.

Dinner-Speach mit Digitalisierungsministerin

Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende. Die Abendveranstaltung im Wasserwerk – einem historischen Pumpenwerk mit beeindruckendem Ambiente – startete pünktlich, denn hoher Besuch hatte sich angekündigt: Für die Dinner-Speech trat Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitali­sierung, ans Rednerpult. In ihrem kurzweiligen Vortrag würdigte sie die Verdienste der Branche als Wirtschaftsfaktor und Chancengeber und erzählte von ihren eigenen Erfahrungen als Servicekraft in einem sizilianischen Restaurant, einer, wie sie es nannte, hervorragenden Vorbereitung auf die Politiker-Karriere.

Sie appellierte an die anwesenden Systemgastronomen, die Scheu vor digitaler Technik abzulegen und die großartigen Chancen, die neue Technologien bieten, anzunehmen. »Wir müssen den Mut haben, neue Wege zu gehen, den Anspruch haben, Dinge verändern zu wollen, und zeigen, dass wir bereit sind, die Komfortzone zu verlassen. Das geht nur mit digitaler Bildung und Pionierarbeit«, so die Staatsministerin abschließend. Dabei hat sich die CSU-Politikerin im Kreis der Systemgastronomie-Branche sichtlich wohlgefühlt, denn anstatt eilig wieder davon zu düsen, wie man es von so manchem ihrer Kollegen gewohnt ist, ließ Bär sich noch ganz gemütlich Zeit – zum Essen und zum gemeinsamen Austausch mit den Verbandsmitgliedern.

Wertvolle Preise und ideeller Gewinn

Schließlich durften sich am späten Abend noch die glücklichen Gewinner der Schnitzeljagd freuen: Die Verlosung war der würdige Abschluss einer tollen Veranstaltung. Und wer bei den wertvollen Preisen nicht das große Los gezogen hatte, der konnte doch zumindest jede Menge neu gewonnener Erkenntnisse über die Notwendigkeit von Werten in der erfolgreichen Unternehmensführung mitnehmen. Und so war am Ende jeder irgendwie ein Gewinner.

Der Original-Text aus dem Magazin wurde für die Online-Version evtl. gekürzt bzw. angepasst.

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