Die Poke Bowl im Exklusiv Interview
Foto: fortyforks via GettyImages

Die Poké Bowl im Exklusiv- Interview

Jetzt rede ich!

von Sebastian Bütow
Freitag, 03.03.2023
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Vor wenigen Jahren dachten die meisten bei „Bowl“ noch an ein Sportereignis in den USA, jetzt kennt Sie jeder. Wie erklären Sie sich Ihren rasanten Siegeszug? Aloha erst mal! Ich denke, dass ich den Zeitgeist-Nerv treffe wie kaum eine andere Speise. Weil ich hip bin, für „Healthfood“ und „Clean Eating“ stehe, für all so was halt. Ich verkörpere auch etwas Lifestyliges. Wer mich genießt, fühlt sich leicht und nicht schwer.

Was genau macht Sie denn so gesund? Ganz einfach: die Kombination frischer Zutaten. Der Fisch liefert hochwertiges Eiweiß und jede Menge ungesättigte Fettsäuren, dazu kommen Reis, Gemüse und Obst. Wel­ches Gericht verleiht einem solch einen krassen Omega-3-Schub?  Mit Verlaub: Das kann nur ich! Als i-Tüpfelchen verleihen mir Algen, Nüsse, Sesamöl und vieles mehr das gewisse geschmackliche Etwas. Gesund und gleichzeitig so was von köstlich, besser geht’s nicht!

Was bedeutet Ihr Name eigentlich? „Poke“ heißt „geschnitten“, es ist ein hawaiianisches Wort. Bei „Bowl“ handelt es sich bekanntlich um das englische Wort für Schüssel. 

Und wer hat Sie erfunden? Einst haben hawaiianische Fischer frischen Fisch gewürfelt, gesalzen und mit Algen und Nüssen mariniert, so fing meine Geschichte an. Ich bin definitiv ein hawaiianisches Gericht, vereine aber verschiedene Einflüsse, vor allem aus der asiatischen Küche. Auch die US-Westküste hat mich geprägt. In Los Angeles begann auch mein internationaler Erfolg. Es folgten die großen Metropolen wie New York, London, Paris. Mittlerweile liebt man mich auch in Krefeld und Hildesheim. 

Werden Sie Sushi den Rang ablaufen? Na klar. Diesen drolligen Röllchen fällt nichts Innovatives mehr ein. Bisher kennen mich die Leute nur mit Lachs und Thunfisch, in den klassischen Varianten. Mein großer Vorteil ist, dass mein Repertoire geradezu unendlich ist. Sie ahnen nicht, was da noch kommt.

Experten sagen, Instagram habe enorm dazu beigetragen, dass Sie nun so angesagt sind. Würden Sie das unterschreiben? Aber sicher doch, unfotogen komme ich nun wirklich nicht daher! (Lacht.) Sehen Sie mich an, ich bin ästhetisch, exotisch, farbenfroh, unfassbar vielseitig, ich lasse mich in unendlich vielen Variationen zubereiten. Kaum eine Speise bringt es derzeit auf mehr Hashtags als meine Wenigkeit, ich breche einen Rekord nach dem anderen. 

In der Tat, in allen Großstädten sind mittlerweile auf Bowl-Gerichte spezialisierte Lokale aus dem Boden geschossen. Bereitet Ihnen der Hype um Ihre Person auch Angst? Manchmal kippt ein Kult um Speisen auch wieder in sich zusammen, wenn er überhitzt wird ... Papperlapapp! Ich habe den Höhepunkt noch nicht erreicht. Immer mehr Menschen werden mich vergöttern. Sehen Sie sich die hawaiianischen Supermärkte an: Dort können Sie sich Ihre eigene Bowl an den Theken zusammenstellen. Könnte ich mir auch hierzulande vorstellen! Ein Gedanke noch zu den boomenden Bowl-Restaurants: Um andere Gerichte zubereiten zu können, brauchen Gastronomen Öfen, Grills und Lüftungssysteme – für Bowls benötigen Köche aber lediglich Kühlschränke und Reiskocher. Ist das nicht großartig? Ich bin nicht nur ­unendlich gesund und köstlich, meine Zubereitung ist viel klimaschonender. Die passende Antwort auf die ­Energiekostenkrise!

Weiterhin alles Gute. Bowl, wir bedanken uns für das Gespräch.    

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