Fair Job Hotels
Fotos: iStockphoto

Wir zeigen, dass die Hotellerie viel besser ist als ihr Ruf

von Daniela Müller
Montag, 05.11.2018
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Zahlreichen Hoteliers sprachen die Ziele der Gründungsmitglieder aus dem Herzen. Mittlerweile ist Fair Job Hotels Sprachrohr von rund 81 Hotels, darunter viele namhafte Häuser, wie z.B. »Das Kranzbach« oder Brenners Park-Hotel und Spa.

Was war der Beweggrund, den Verein Fair Job Hotels ins Leben zu rufen?
Seit Jahren bemängelt unsere Branche den immer größer werdenden Fachkräftemangel, der sich ja schon lange zu einem Problem auf allen Mitarbeiterebenen ausgedehnt hat. Tatsache ist jedoch, dass der herrschende Mitarbeitermangel unserer Branche fast ausschließlich in unserem schlechten Image begründet ist. Als wir vor drei Jahren eine Gesprächsrunde über das Thema Visionen für die Hotellerie mit tollen Kollegen führten, wurde fast jede Vision von der herrschenden Mitarbeiterknappheit ausgebremst. So kamen wir auf die Idee, eine Initiative ins Leben zu rufen, die dem schlechten Image entgegenwirkt und denjenigen eine Stimme gibt, die ihre Betriebe gut und fair führen.

Ihr Motto ist »Machen statt jammern« – wie genau lebt der Verein dieses Motto?
Wir zeigen, dass es viele Hotels gibt, die das schlechte Image ganz und gar nicht verdient haben und nicht nur ihre Gäste, sondern auch ihre Mitarbeiter begeistern. Somit lebt jedes Hotel das Motto »Fair-Sein« auf seine individuelle Art, aber mit klaren Mindeststandards, unseren sogenannten zehn »FAIRsprechen«.

Wer kann in Ihrem Verein Fair Job Hotels Mitglied werden?
Jeder, der seinen Betrieb gut, fair und begeistert führt. Dabei ist die Klassifizierung nicht entscheidend – jeder, der zeigt, dass die Hotellerie viel besser ist als ihr Ruf, ist herzlich willkommen.

Alexander Aisenbrey
Fotos: Fair Job Hotels

Wie genau profitiert das Hotel von einer Mitgliedschaft bei Fair Job Hotels?
Wir bieten den Partnern die Plattform, um unser Image gemeinsam zu wandeln. Während wir dieses Jahr unsere Ressourcen und Kontakte genutzt haben, FJH in der Branche und bei der Zielgruppe mit Hilfe von tollen Testimonials bekannt zu machen, planen wir nächstes Jahr, mit FJH direkt an die Zielgruppe heranzutreten. Mit unserer »Fair Job Trophy« wollen wir 2019 ein ganzes Jahr durch Deutschland touren, Schulen, Berufsfachschulen, Hochschulen, Messen und alle für uns relevanten Veranstaltungen besuchen und potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Partnerhäuser begeistern und akquirieren. Der Plan ist, die jeweiligen Partnerhäuser vor Ort direkt in die verschiedenen Aktionen einzubinden und so eine unmittelbare Verbindung zur Zielgruppe herzustellen. Darüber hinaus haben wir inzwischen ein sehr gutes Netzwerk mit regelmäßigem Austausch untereinander sowie das alljährliche Partnertreffen – davon können alle Partner profitieren.

Gibt es standardisierte Anforderungen an Ihre Mitglieder? Kontrollieren Sie, ob diese eingehalten werden?
Wir gehen davon aus, dass keiner unserer Partner eine Kontrolle benötigt, da sie ihre Betriebe aus Überzeugung fair und nachhaltig führen. Wir haben unsere zehn »FAIRsprechen«, die wir bei Kontaktaufnahme abfragen, und wir führen ein persönliches Vorstellungsgespräch vor der Aufnahme. Darüber hinaus haben wir unser »FAIRtrauensteam«, welches die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Unstimmigkeiten ansprechen können.

Verein lud zum 2. Partnertreffen ins Grandhotel Hessischer Hof

Am Montag, den 22. Oktober, fand im Grandhotel Hessischer Hof in Frankfurt am Main bereits das zweite Partnertreffen der Fair Job Hotels-Mitglieder statt. Im Rahmen der Veranstaltung trafen sich alle Gründungsmitglieder und Personal­direktoren der Fair Job Hotels sowie die Industriepartner zum gemeinsamen Austausch. Auch die Planung neuer Projekte stand auf der Agenda. Zudem gab es in den spannenden Vorträgen des Rahmenprogramms Inspirationen für die faire Mitarbeiterführung.

Auf einen Blick: faire Arbeitsbedingungen – freiwilliges Versprechen

  • Fair Job Hotels ist kein Prüfsiegel. Alle Mitglieder verpflichten sich freiwillig dem »Fairsprechen«. Dementsprechend gibt es auch kein Zertifikat. »Faire Unternehmensführung ist eine Überzeugung und keine zu prüfende Auflage«, so der Verein. Dementsprechend gibt es keine Mystery-Checks oder Bewertungen.
  • Seinem Ziel, für ein besseres Image der Branche zu sorgen, rückt der Verein mit konkreten Maßnahmen näher: Für seine Werbekampagne konnten mit Udo Lindenberg, Jérome Boateng oder Christian Rach namhafte und beliebte Testimonials gewonnen werden.
  • Ein sogenanntes »FAIRtrauensteam« steht allen Mitarbeitern der Fair Job Hotels im Falle von Unstimmigkeiten im Betrieb als neutrale Anlauf- und Beratungsstelle kostenlos zur Verfügung, um Konflikte unbürokratisch und schnell zu lösen.
  • Damit sich in absehbarer Zeit etwas ändert, braucht es möglichst viele Hoteliers – deshalb ist jeder faire Arbeitgeber, der innovativ, lern- und kritikfähig ist, für den Transparenz selbstverständlich ist, der seinen Personalmangel verringern und gute Mitarbeiter einstellen möchte, dem Verein herzlich willkommen.

Der Original-Text aus dem Magazin wurde für die Online-Version evtl. gekürzt bzw. angepasst.

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