Der Name ist Programm
Foto: Monica Ninker/Getty Images

Der Name ist Programm

Kolumne mit Pierre Nierhaus

von Pierre Nierhaus
Donnerstag, 02.05.2024
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Ist der Name zugleich das Programm, potenziert sich die Botschaft. Die gilt es emotional aufzuladen und sich eine Community aufzubauen. Und intern für gleichbleibend hohe Qualität und guten Service zu sorgen. 

Aus wirtschaftlicher Sicht stellt sich ein Monokonzept vorteilhaft dar, denn es bringt Vorteile bei der Planung und der Organisation, vom Einkauf bis zur Zubereitung. Monokonzepte eignen sich für alle, die mit einem neuen oder einem zweiten Konzept in einem urbanen Umfeld Fuß fassen möchten.

Ei, ei, ei … als Superstar

In den USA gibt es zwei spannende Konzepte rund um das Ei. Sehr cle­ver, denn mit Eierspeisen kann man einen ganzen Tag vom Frühstück über Mittag bis zum Abend abde­cken. 2014 startete „Egg Shop“ in New York, heute ist es dort mit zwei Restaurants (mit Take-out) in SoHo und Williamsburg vertreten. 

Der Fokus liegt auf nachhaltig produzierten Eierspeisen, Sandwiches und Bowls, die geschickt Neues mit Vertrautem kombinieren. Dazu gibt es frische Säfte, kreative Cocktails und Bio-Weine. Zum Nachkochen hat Egg Shop „The Cookbook“ herausgebracht mit über 100 Ei-Rezepten und vielen Tipps für die richtige Zubereitung. 

Für schnellen Ei-Genuss steht „Eggslut“. Hier liegt der Fokus auf dem Breakfast-Sandwich als le­cke­rem Comfort Food zum Mitnehmen für den perfekten Start in den Tag.

Vom Superfood bis zu Sushi und Teriyaki-Stick

In Europa zählt „Avocado Show“ zu den Vorreitern der Monokonzepte. 2017 in Amsterdam gegründet und heute in London sowie Stuttgart vertreten, setzt das Konzept auf die Superfood-Power von nachhaltig produzierten Avocados. Wie ein Foodpairing aus zwei Produkten mit einem einprägsamen Namen erfolg­reich sein kann, beweisen „Burger & Lobster“, das von London aus in die weltweite Expansion gegangen ist, und „Sticks’n’Sushi“ aus Dänemark, das mit Sushi und Yakitori-Spießen heute in England und in Berlin vertreten ist.

Gesundes zum Durchstarten

In Deutschland macht „Stadtsalat“ genau das, was im Namen steht: beste Salate in Bowls, ausschließlich als Lieferservice. Nur frische Zuta­ten, viele in Bio-Qualität, keine Zusatzstoffe, ohne raffinierten Zucker und alles wird per Rad geliefert. Stadtsalat steht für gutes, leckeres Essen, mit dem das Unternehmen einen Beitrag für eine fai­rere und gesünde­re Welt leisten möch­te. Mit der Kraft des Hafers lässt „Ha­ferkater“ seine Kunden den Tag begrüßen. Das Kon­zept ist sehr stark in der Verkehrsgastronomie und verkauft morgens warmen Porridge mit vie­lerlei Toppings und  guten Kaffee, ab mittags verstärkt Haferreis-Bowls, Wraps, Salate und Süßes.

Gründlich durchdachtes Konzept

Wer sich mit dem Gedanken an den Start eines Monokonzeptes trägt, sollte beachten, dass es nicht zu modisch ist. Denn wenn das Produkt auch noch etwas umstritten ist wie die Avocado, kann das Interesse rasch abklingen. Und trotz spitzer Positionierung und dem Produkt als Marke sollte man darüber nachdenken, das Angebot sinnvoll zu erweitern und Gästen so zusätzliche Besuchsimpulse zu geben.


Pierre Nierhaus
Foto: privat

Unser Autor

Pierre Nierhaus ist Trend- und Change-Experte für die Hospitality-und Lifestylebranche. Er beobachtet und bereist regelmäßig die 30 inspirierendsten Metropolen weltweit, zu denen er interessierten Unternehmern Trendexpeditionen anbietet und ihren Betrieb als Coach unterstützt. 

www.nierhaus.com

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