Ratgeber

Vier Tipps zur Resteverwertung in der Gastronomie

„Bowl-Buffet“ im Radisson Blu Bremen
„Bowl-Buffet“ im Radisson Blu Bremen: Durch die Umstellung auf vorportionierte Salatschalen nach dem „Poke Bowl“-Prinzip können nicht nur Lebensmittelabfälle minimiert werden. (Foto: © Radisson Blu Bremen)
Tonnen von Lebensmitteln landen jedes Jahr im Müll. Auch die Gastronomie trägt einen nicht unerheblichen Teil dazu bei. Winnow und das Radisson Blu Bremen zeigen Wege, wie Lebensmittelabfälle in der Gastronomie reduziert werden können. 
Dienstag, 23.04.2024, 16:19 Uhr, Autor: Sarah Kleinen

„Wir bei Winnow engagieren uns aktiv im Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln in der Gastronomie, indem wir innovative Technologien und Partnerschaften wie die mit Radisson Blu Bremen vorantreiben“, sagt Carolin Dürkop, Business Development Managerin für die DACH-Region und Nordics bei Winnow.

Winnow ist ein Anbieter von KI-basierten Lösungen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in gastronomischen Großküchen. Gemeinsam mit ihrem Partner Radisson Blu Bremen, der die Winnow-Technologie seit zwei Jahren einsetzt, zeigen sie kreative Ansätze, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und nachhaltige Praktiken zu fördern.

„Unser Ziel ist es, nicht nur die Lebensmittelabfälle zu reduzieren, sondern auch ein Bewusstsein für die Bedeutung einer nachhaltigen Lebensmittelwirtschaft zu schaffen und eine positive Veränderung in der gesamten Branche zu bewirken“, sagt Carolin Dürkop.

90.000 Mahlzeiten gerettet

Die KI-basierte Lösung von Winnow ermöglichte Radisson Blu Bremen nicht nur, Lebensmittelabfälle zu reduzieren, sondern auch Daten zu analysieren, um effizientere und nachhaltigere Praktiken zu entwickeln.

Dank dieser Analyse optimierte das Hotel seine Menüs und Einkaufsprozesse, um Ressourcenverschwendung zu vermeiden und gleichzeitig Kosten zu senken. So konnten innerhalb von zwei Jahren Lebensmittelabfälle um 60 Prozent reduziert und 90.000 Mahlzeiten vor der Tonne bewahrt werden. 

Tim Hoffmann mit Winnow
Tim Hoffmann wurde durch Winnow inspiriert, kreative Lösungen zu finden, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden. (Foto: © Radisson Blu Bremen)

„Winnow hat uns nicht nur dabei unterstützt, unsere Küchenprozesse zu verbessern, sondern auch unser Team für das Thema Lebensmittelverschwendung sensibilisiert“, sagt Tim Hoffmann, Küchenchef im Radisson Blu Bremen. „Die innovative Technologie hat uns inspiriert, kreative Lösungen zu finden, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden – sei es durch die Umstellung unserer Menüs oder durch die Zusammenarbeit mit Organisationen in unserer Region.“

Anlässlich des Stop Food Waste Day am 24. April 2024 teilt Tim Hoffmann seine vier Top-Tipps zur Resteverwertung:

Überschüssiges Gemüse in Suppen
Überschüssiges Gemüse kann für Suppen verwendet werden. (Foto: © Radisson Blu Bremen)

1. Farbenfrohe Suppen aus Gemüse

Statt überschüssiges Gemüse wegzuwerfen, kann es in Suppen verarbeitet werden, um ihnen nicht nur Geschmack, sondern auch eine ansprechende Farbe zu verleihen. Rucola, Feldsalat und Spinatreste geben zum Beispiel Suppen als grüne Paste bzw. dem natürlichen Farbstoff Chlorophyll eine grüne Farbe.

Reste von Kartoffelgratin werden zur leckeren Kartoffelsuppe, wenn diese mit Gemüsebrühe gewürzt und püriert werden.

2. Knusprige Snacks aus Gemüseschalen

Statt Gemüseschalen wegzuwerfen, können sie zu knusprigen Gemüsechips verarbeitet werden. Saubere Kartoffel- oder Möhrenschalen werden zu leckeren Chips gebacken – eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Snacks oder als Beilage auf dem Teller.

Tim Hoffmann verstreut Kaffeesatz als Dünger
Kaffeesatz kann als natürlicher Dünger zur Pflanzenpflege eingesetzt werden. (Foto: © Radisson Blu Bremen)

3. Kaffeesatz als natürlichen Dünger

Kaffeesatz muss nicht direkt im Abfall landen, sondern kann als natürlicher Dünger zur Pflanzenpflege eingesetzt werden und so den Kreislauf der Ressourcennutzung schließen. Mit Kompost vermischt oder einfach dünn auf der Erde verteilt, lässt sich Kaffeesatz in Gemüsegärten zum Anbau von frischen Kräutern und Gemüse verwenden.

4. „Bowl-Buffet“ mit vorportionierten Salatschalen

Durch die Umstellung auf vorportionierte Salatschalen nach dem „Poke Bowl“-Prinzip werden nicht nur Lebensmittelabfälle minimiert, sondern auch eine gesunde Ernährung und ein effizienterer Umgang mit Lebensmitteln gefördert. Die Basis des Salates wird für die Gäste vorportioniert, die sich dann aus verschiedenen Zutaten ihre Buffetschalen abwechslungsreich und saisonal zusammenstellen können.

Ziel ist es, den Gästen die große Welt der bekannten, aber auch neuen Lebensmittel näher zu bringen und sie so aus ihrer geschmacklichen „Komfortzone“ zu locken. Das Buffet sollte also Vertrautes und Neues bieten.

(Winnow/SAKL)

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