DTV drängt auf Abschaffung des Meldescheins
Der Meldeschein in seiner aktuellen Form ist für viele Hoteliers und Gäste nicht mehr zeitgemäß. Nun begrüßt auch der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) die Diskussion darüber und den politischen Vorstoß der Grünen in den vergangenen Tagen (Wir berichteten hier). Im Sinne der Nachhaltigkeit wäre für den DTV eine Abschaffung oder Digitalisierung des Papiers mehr als wünschenswert. Der Verband weist darauf hin, dass ein Berg von 260 Tonnen Papier entstünde, sofern bei jeder Ankunft eines Gastes in Deutschland ein Meldeschein auf einem A4-Blatt ausgefüllt wird. Nach zwölf Monaten müsse dieser Papierberg dann schlichtweg wieder entsorgt werden. Das könne nach Ansicht des Tourismusverbandes nicht dem Anspruch an Nachhaltigkeit entsprechen.
„Die Belastung trifft nicht nur große Hotels!“
„In Deutschland muss der Gast den Meldeschein von Hand unterschreiben. Den Meldeschein abzuschaffen oder zumindest auf einen digitalen Meldeschein umzusteigen, würde die Bürokratie für Gastgeber deutlich verringern“ sagt dazu Norbert Kunz, Geschäftsführer des DTV. Diese Belastung träfe ihm zufolge nicht nur die großen Hotels, denn auch die Vermieterin einer einzelnen Ferienwohnung und der Anbieter von Camping- und Reisemobilstellplätzen sei verpflichtet, von jedem Gast einen Meldeschein ausfüllen zu lassen und diesen ein Jahr lang aufzubewahren. Dabei würden diese Zahlen nicht einmal in die amtliche Beherbergungsstatistik einfließen – dafür muss ab neun Betten noch eine gesonderte Meldung erfolgen.
Über den Deutschen Tourismusverband
Seit 1902 setzt sich der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) für eine erfolgreiche touristische Entwicklung in Deutschland ein. Als Dachverband kommunaler, regionaler und landesweiter Tourismusorganisationen vertritt der DTV die Interessen seiner rund 100 Mitglieder gegenüber Politik und Behörden, setzt Impulse, vernetzt Akteure miteinander und fördert einen zukunftsweisenden Qualitätstourismus im Reiseland Deutschland.